Auszug
Dass Herrscher schon zu Lebzeiten wie Götter verehrt, dass sie nach ihrem Tod in einem eigens dafür geschaffenen Zeremoniell vergöttlicht werden — diese Erscheinung ist uns vor allem aus dem antiken Griechenland und Rom vertraut. Das Wort dafür — apotheosis, Apotheose — stammt aus hellenistischer Zeit. Im Jahr 331 ließ sich Alexander der Große beim Besuch des Ammon-Orakels in Ägypten zum Sohn des Zeus erklären. Nach dem Sieg über die Perser wurde er 324 in Babylon von den Griechen nach Abstimmung zum Gott erhoben. In Rom nahm der Herrscherkult seinen Ausgang von der Erhebung des toten Julius Caesar zum Divus. Augustus identifizierte einzelne Aspekte seiner Person mit göttlichen Mächten; während er im Westen als princeps auctoritate regierte, wurde er in der östlichen Reichshälfte als Gott verehrt. Seit Nerva war die Apotheose des toten Kaisers fast ausnahmslos die Regel, auch die Kaiserinnen wurden einbezogen.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Maier, H. (2007). Apotheose und Denkmalsturz: Diktatoren im 20. Jahrhundert. In: Patzelt, W.J., Sebaldt, M., Kranenpohl, U. (eds) Res publica semper reformanda. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90763-5_33
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-90763-5
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