Auszug
Dieser Beitrag fasst das Konzept und die zentralen Ergebnisse des siebten Familienberichts zusammen. Ein Überblick über bisherige Familienberichte und deren Wirkung wird vorangestellt.
Familie wird nicht als fest stehende Institution verstanden, sondern sie wird erst durch die gemeinsamen Herstellungsleistungen ihrer Mitglieder zu einer Institution. Im internationalen Vergleich wird deutlich, dass alle europäischen Staaten ein Aufschieben der Reproduktionsphase aufweisen. Nur den Nordeuropäern ist es gelungen, diese zu verlängern und somit werden auch mehr Kinder geboren.
Ein Dreiklang von Zeit-, Infrastruktur und Geldpolitik wird vorgeschlagen, um den Lebensverlauf so zu organisieren, dass sich Familiengründung, care für ältere Familienmitglieder und Weiterbildung einbauen lassen (Erwerbslebenszyklusmodell). Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Gleichheit zwischen den Geschlechtern. Eine regional differenzierte Darstellung der demographischen Entwicklung ermöglicht ein realistisches Bild von familiären Lebenslagen in Deutschland.
Die Sachverständigenkommission schlägt vor, dass der Staat, die Tarifparteien, das Bildungssystem, Kommunen und Familien zusammenarbeiten, um das Erwerbslebenszyklusmodell zu realisieren. Finanzielle Transfers sollen transparent gestaltet und in Abhängigkeit von der Familienphase geleistet werden, wie beispielsweise das Elterngeld
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Anmerkungen
Der Sachverständigenkommission für den Siebten Familienbericht gehörten an Hans Bertram (Vorsitzender), Jutto ALLMENDINGER, Wassilios FTHENAKIS, Helga KRüGER (Stellv. Vorsitzende), Uta MEIER, Katharina SPIEß, Marc SZYDLIK.
Die Titel aller genannten Familienberichte finden sich im Literaturverzeichnis. Beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kann eine CD Rom mit allen Familienberichten bestellt werden.
Das gewichtete Pro-Kopf-Einkommen erhält man, indem man das Familiennettoeinkommen durch die Summe der Gewichte aller Haushaltsmitglieder dividiert. Die alte OECD-Skala sieht folgende Gewichte vor: Bezugspersonen: 1,0; Person ab 15 Jahren: 0,7; Person unter 15 Jahren: 0,5. Die neue OECD-Skala gewichtet die Einspareffekte weiterer Personen neben der Bezugsperson der Lebensgemeinschaft höher: Bezugsperson: 1,0; Person ab 15 Jahren: 0,5; Person unter 15 Jahren: 0,3. Dadurch werden besonders für große Familien höhere Pro-Kopf-Einkommen berechnet als für die alte OECD-Skala.
Literatur
Bertram, H./ Krüger, H./ Spiess, K. (Hrsg.) (2006): Wem gehört die Familie der Zukunft? Expertisen zum 7. Familienbericht der Bundesregierung.-Leverkusen.
Mitterauer, M. (2003): Warum Europa? Mittelalterliche Grundlagen eines Sonderwegs.-München.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Bertram, H. (2007). Konzept und zentrale Ergebnisse des Siebten Familienberichts. In: Krüger, HH., Rauschenbach, T., Sander, U. (eds) Bildungs- und Sozialberichterstattung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90615-7_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90615-7_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15015-4
Online ISBN: 978-3-531-90615-7
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