Auszug
I europäischen Demokratien wird zwar die Universalität von Rechten proklamiert, aber konkret werden Menschen nach Geschlecht, Ethnizität, Klasse, Aufenthaltsstatus, Alter, Behinderung und Sexualität positioniert. Diese Minorisierungregimes leben von der Aberkennung der Fähigkeiten der ‘Anderen’ und reduzieren sie strukturell auf zu Bevormundende, deren soziale, kulturelle und politische Beiträge zum Staat und zur Zivilgesellschaft nicht mit denselben Maßstäben gewertet werden. Diskriminierungen, Ausschlüsse und Subordination sind alltägliche Existenzweisen von vielen MigrantInnen1. Ein großer Teil ihres gesellschaftlichen Vermögens wird in der Dominanzgesellschaft nicht anerkannt. Im Gegenteil: die so benannten Fremden haben sich zu assimilieren, sie müssen sich an die Normativitäten anpassen. Sie haben zu lernen.
Da er nichts hat, da er nichts ist, kann der Fremde alles opfern. Und das Opfer beginnt mit der Arbeit: sie ist das einzige zollfrei exportierbare Gut, der einzige überall gültige und Rettung verheißende Wert in der Fremde. (Julia Kristeva)
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Literatur
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Krondorfer, B. (2007). Antidiskriminatorische Bildung von Migrantinnen Eine Darreichung. In: Bankosegger, K., Forster, E.J. (eds) Gender in Motion. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90489-4_6
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