Zusammenfassung
Die Idee der Universität umfasst Traditionslinien, die den Anspruch beinhalten, Studierende zu mündigen und politisch denkenden oder auch politisch aktivierbaren Menschen heranzubilden. Die Universität selbst wird in solchen Traditionen als ein politischer Raum verstanden, in dem es um die Mitgestaltung von Gesellschaft auf der Basis eines wissenschaftlich begründeten politischen Urteils geht. Gerade die universitäre Erziehungswissenschaft kann nicht umhin, aus dem Nachdenken über Bildung heraus kritisch zu Bildungspolitik Stellung zu nehmen – und dies umso mehr, wenn es um das eigene Feld der akademischen Bildung geht. Den Anspruch politischer Einmischung teilen dabei nicht nur viele WissenschaftlerInnen, sondern – in unterschiedlichem Maße – auch Studierende. Zu den Anliegen vieler Lehrender gehört es, Studierende in die Lage zu versetzen, sich ein fundiertes Urteil zu bildungspolitischen Fragen zu bilden und im eigenen Interesse politisch aktiv zu werden.
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Literatur
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Thon, C. (2013). Idee der Universität und studentischer Protest. In: Ricken, N., Koller, HC., Keiner, E. (eds) Die Idee der Universität - revisited. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19157-7_12
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