Elizabeth-Claude Jacquet de la Guerre

Zusammenfassung

Bei kaum einem anderen Komponisten dieser Zeit ist der Bruch zwischen zeitgenössischem Ruhm und anschließender langwährender Vergessenheit so einschneidend wie bei E.-C. J. de la G.: Sie war zu Lebzeiten — und zwar von Kindheit an — eine der angesehensten musikalischen Begabungen in Frankreich. Louis XIV. protegierte sie noch als Kleinkind und gewährte selbst François Couperin nicht so viele Widmungen wie J. Die Zeitschrift Mercure galant lobte bereits 1677 ausführlich das gekonnte Cemb.-Spiel, das Improvisations-talent und die Fähigkeit zum Vom-Blattsingen der 12jährigen. Ein Jahr später wurde sie in derselben Publikation als »merveille de notre siècle«, als Wunder unseres Jh.s bezeichnet. Umfangreiche Einträge zu ihrer Person in Tillets Parnasse françois (1732), Walthers Musikalischem Lexikon (1732) und Hawkins General History (1776) belegen ihr Ansehen noch bis über die Mitte des 18. Jh.s. Danach gerieten sie und ihre Werke in Vergessenheit. Erst mit musikwissenschaftlichen Arbeiten seit den 50er Jahren des 20. Jh.s begann man den hohen Stellenwert des individuellen Beitrags wiederzuentdecken, den E. J. de la G. mit ihrem Werk zur Amalgamisierung italienischer Stilelemente in die französische Musik ab den 1690er Jahren leistete.