Zusammenfassung
Graf Lew Tolstoj hat in seinem letzten vielumfragten Buche „Was ist Kunst?“ seiner eigenen Antwort eine lange Reihe von Definitionen aus allen Zeiten vorangestellt.1 Und von Baum garten bis Helmholtz, Shaftesbury bis Knight, Cousin bis Sar Peladan ist Raum genug für Extreme und Widersprüche.2
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Notizen
Rilke nennt eine Reihe von Namen, die auch in Tolstois skeptischer Durchmusterung der europäischen Ästhetik und ihrer Grenzgebiete auftauchen: Alexander Gottlieb Baumgarten (1714–1762), Begründer der deutschen philosophischen Ästhetik; Hermann von Helmholtz (1821–1894), deutscher Physiker und Physiologe, für die Ästhetik von Bedeutung durch seine Arbeiten über Sinnespsychologie; Antony Ashley Cooper, Earl of Shaftesbury (1671–1713), englischer Philosoph, einer der großen Anreger für die Kunst- und Lebensanschauung der deutschen Klassik; Thomas Andrew Knight (1759–1838), englischer Botaniker, Entdecker des Heliotropismus der Pflanzen; Victor Cousin (1792–1867), am deutschen Idealismus orientierter französischer Philosoph; Josephin Peladan (1859–1918), französischer Schriftsteller und Okkultist, Gründer eines eigenen Zweiges des Rosenkreuzer-Ordens, als dessen Großmeister er sich Sâr Mérodack P. nannte. Seine Lehre von der Kunst als „einzig wahrer Magie“ hat gewisse Entsprechungen im symbolistischen Bild vom Künstler als dem großen Magier, wie es etwa bei Hofmannsthal und George hervortritt.
Henry van de Velde (1863–1957), belgischer Architekt; gab mit dem ästhetischen Funktionalismus seiner Möbelentwürfe einen der stärksten Anstöße zur modernen Wohnkultur.
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Ruprecht, E., Bänsch, D. (1970). Rainer Maria Rilke »Über Kunst«. In: Ruprecht, E., Bänsch, D. (eds) Literarische Manifeste der Jahrhundertwende 1890–1910. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99502-5_42
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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