Ibn al-Aṯīr, ʿIzz ad-Dīn ʿAlī ibn Muḥammad: al-Kitāb al-kāmil fī t-tārīḫ

Zusammenfassung

Der arabischen Historiographie entsprechend teilt sich auch diese Universalgeschichte vom Ursprung der Welt bis 1231 (dem Jahr der Veröffentlichung), die als ein Höhepunkt der annalistischen Geschichtsschreibung gilt, in eine vorislamische und eine islamische Periode. Die vorislamische Zeit umfasst die Erschaffung der Welt, die Geschichte der Propheten vor Mohammed und die Geschichte der Perserkönige. Der glanzvollen iranischen Geschichte zur Seite gestellt, erfüllen die Berichte über die ‚Kampftage der Araber‘ (‚ayyām al-ʿarab‘) der Beduinen auf der Arabischen Halbinsel das Bedürfnis, auch der arabischen Vergangenheit einen weltlichen Glanz zu verleihen und der Ankunft des Propheten einen würdigen Rahmen zu geben. Ab dem Jahr 622, dem Jahr der Auswanderung des Propheten von Mekka nach Yaṯrib, später Medina (‚madīnat an-nabī‘, die Prophetenstadt), und dem Beginn der islamischen Zeitrechnung, wird der Stoff in Annalen gegliedert: Zu Beginn jedes Abschnitts werden die politischen Ereignisse des Jahres aufgezählt und im Anschluss daran andere bedeutsame Begebenheiten berichtet, wie z. B. der Tod berühmter Leute, Erdbeben, Hungersnöte, Mond- und Sonnenfinsternisse und dergleichen. Der Autor zögerte nicht, für die vom ihm persönlich miterlebte Zeit eigene Erlebnisse anzuführen, wie etwa die Teuerung in Mosul im Jahre 1225, als die Menschen Hunde- und Katzenfleisch essen mussten.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH