Lucier, Alvin Augustus Jr.

Zusammenfassung

Seitdem er, angeregt durch die Apparatur eines Physikers zur Erforschung von Gehirnwellen, an der Brandeis University die Music for Solo Performer (1965) für verstärkte Alpha-Hirnwellen schuf (die der Interpret nur im Zustand der Meditation auszusenden in der Lage ist), gilt er als »Poet elektronischer Musik« (Oliveros, 40). L. will keine Musik zum Zuhören machen, sondern »nicht-diskursive« Stücke, »bei denen man darüber nachzudenken beginnt, wie man zuhört« (L. 1986, 35). Anregen ließ er sich oft durch Bücher und Artikel über musikalisch-akustische und architektonischakustische Fragen, über das Pythagoräische Monochord oder über wissenschaftliche Experimente des 19. Jahrhunderts, aber auch durch Naturbeobachtungen von Echo, Wellen, Windstößen, etc. In Opposition zu der seiner Meinung nach unnötigen Komplexität eines Großteils der Neuen Musik schrieb er 1962 das Klavierstück Action Music, in dem nur die Gesten des Pianisten notiert sind und das musikalische Resultat als Beiwerk erscheint.