Zusammenfassung
Als Beethoven mit seinen ersten Compositionen auftrat, fand die stets bereite Antipathie gegen den Fortschritt in der Kunst sie wider alle Regel gewagt und unfasslich und prophezeite ihnen keine Zukunft. Die Werke seiner letzten Periode gar verwarf man als musikalische Missgeburten, und noch jetzt stimmen wohlbestallte Musiker, Anhänger und Selbsterfinder der schematischen musikalischen Fabrikation und richtigen Kapellmeistermusik mit beschränkten [sic] Sinne in diese Verwerfung ein und fahren fort, sich damit in der aufgeklärten Gegenwart noch gründlich zu blamiren. Der Zopf hängt ihnen hinten. Sie wollen die Wahrheit nicht begreifen, dass in der Kunst jede Freiheit der Technik und Form berechtigt ist, die vom Gedanken geboten und getragen wird und einen wahren und schönen geistigen Gehalt zur eigensten und vollendetsten Erscheinung bringt. Die Grundprincipien der Kunst sind unumstösslich, haften aber nicht an zeitlich wandelbaren Formgesetzen: jedes wahre Kunstwerk trägt seine besondern Regeln in sich.
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von Roth, D., Roesler, U. (2020). Nr. 112 | C. [Carl] Banck, „Aufführung von Liszt’s Werken. Dresden, am 7. November.“, in: Süddeutsche Musik-Zeitung 6 (1857), Nr. 47 (23. November), S. 187f.; Nr. 48 (30. November), S. 189f.. In: von Roth, D., Roesler, U. (eds) Die Neudeutsche Schule – Phänomen und Geschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04923-0_112
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04923-0_112
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04922-3
Online ISBN: 978-3-476-04923-0
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