Abstract
Nicht nur der äußere Rahmen, in dem Wissen erworben, gesammelt und weitergegeben wird, also die bevorzugten Lehrinstitutionen und die Formen des Unterrichts, sondern auch das Verständnis dessen, was als wissenswert gilt und vor allem was im engeren Sinne als gewusst anzusehen ist, ist im Mittelalter einem Wandel unterworfen. Wissen, das nicht nur in der Kenntnis eines singulären Tatbestands besteht, sondern auf einen systematischen Zusammenhang – ob in einer differenzierenden oder in einer vereinigenden Absicht – ausgelegt ist, bedarf einer Reflexion, die es durch methodologische Kennzeichnungen bestimmten Standards, aufgrund des beabsichtigten Erkenntnisgegenstandes bestimmten Disziplinen und wegen der jeweiligen Zielsetzung bestimmten Aufgaben zuordnet. Solches Wissen bzw. solche systematisierten Zusammenhänge von Wissen machen das aus, was in der spätantiken Tradition ars, also Fachwissen, oder in der späteren Rezeption der aristotelischen Ausdrucksweise scientia, also Wissenschaft, genannt wird.
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Möhle, H. (2019). Wissenschaft. In: Philosophie des Mittelalters. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04747-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04747-2_5
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-04747-2
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