Emotionen

Zusammenfassung

So vielfältig die menschlichen Emotionen sind, so schwierig ist es auch, deren Vielfalt in einer philosophischen Theorie umfassend abzubilden. Insbesondere stellt diese enorme Vielfalt eine große Herausforderung für die systematische Individuierung und Klassifizierung von Emotionen dar. In der Philosophie sind es zwei klassische Theoriefamilien, die in dieser Hinsicht prominent diskutiert werden. Die Gefühlstheorien legen, wie der Name schon vermuten lässt, den Fokus auf das Empfinden oder Fühlen von Emotionen. Bei den kognitiven Emotionstheorien stehen bei der Individuierung von Emotionen nicht Körperreaktion, sondern propositionale Einstellungen im Fokus. Insbesondere Überzeugungen sind nach Auffassung dieser Theorienfamilie nötig, um Emotionen klassifizieren und erklären zu können. Mit der Emotionstheorie von Zinck und Newen wird darüber hinaus eine hybride Theorie vorgestellt, die Merkmale beider klassischer Theorien vereint. Diese Autoren fassen Emotionen als Unterart von mentalen Repräsentationen auf und liefern neben einer systematischen Klassifikation von Emotionen auch eine entwicklungspsychologische Perspektive auf deren ontogenetische Entstehung. Weiterhin wird der Zusammenhang von Emotionen und Verhalten diskutiert. Wurden Emotionen traditionell oft als Problem für vernunftgeleitetes Verhalten und Denken angesehen, sehen Forscher wie Damasio sie als unerlässlich an. Erst durch die Emotionen, so argumentieren sie, können wir sinnvolle Entscheidungen treffen.