Zusammenfassung
Vorrangig angstauslösend für die Protagonistinnen in den für diese Arbeit relevanten Texten ist das andere Geschlecht. Die Angst vor dem anderen Geschlecht (Heterophobie) kann wechselseitig sowohl den Mann als auch die Frau betreffen. Explizit thematisiert wird dies in Bachmanns Erzählung Simultan, in der das Zusammensein einer Frau und eines Mannes einmal so beschrieben wird: »ihre Gesichter standen verzerrt übereinander, mit einander erschreckenden Zügen.«2
Das Wort »Systeme« gebrauche ich zum einen, weil es eine rationalistische Vokabel ist und daher an einen der angstverursachenden Faktoren im Todesarten-Projekt, aber auch in zahlreichen anderen literarischen Texten der Gegenwart gemahnt, nämlich an das rationalistische Denken. Zum anderen soll nahegelegt werden, daß die Instrumentalisierung ›weiblicher‹ Angst systematisch geschieht und ganze (Abwehr-)Systeme errichtet werden, um das für das ›männliche‹ Prinzip auch furchterregende ›Weibliche‹ in Angst und Abhängigkeit zu halten.
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Kanz, C. (1999). Angstsysteme. In: Angst und Geschlechterdifferenzen. Ergebnisse der Frauenforschung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03776-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03776-3_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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