Zusammenfassung
»Was suchst du Ruhe, da du zur Unruhe geboren bist?« — als J. Ende 1915 mit diesem Motto des Thomas von Kempen die erste Nummer seiner Zeitschrift Die freie Straße aufmachte, formulierte der soeben desertierte kriegsfreiwillige 27jährige Uhrmachersohn, der einige Semester Jura und Kameralia gehört, aber schon 1912 mit dem Prosaband Das Trottelbuch als expressionistischer Literat debütiert hatte, die Losung für seinen persönlichen Sprung aus der Welt (1918), den unwiderruflichen Absprung aus den spießigen Sekuritäts-Normen des juste milieu, des kleinbürgerlich-katholischen Elternhauses, der beruflichen Karriere, der bürgerlichen Ehe — da bekannte er sich nicht ohne Verachtung und Trotz zu der exemplarisch »unruhigen« Existenzform des schriftstellernden Boheme-Anarchisten.
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Literatur
Michaels, Jennifer E.: Expressionist, Dadaist, Revolutionary and Outsider. Bern/Frankfurt a.M. u.a. 1989;
Schulenburg, Lutz (Hrsg.): Der Torpedokäfer. Hommage à Franz Jung. Hamburg 1988;
Rieger, Wolfgang: Glückstechnik und Lebensnot. Leben und Werk Franz Jungs. Mit einer Franz-Jung-Bibliographie von Walter Fahnders. Freiburg i.B. 1987;
Mierau, Fritz: Leben und Schriften des Franz Jung. Eine Chronik. Hamburg 1980;
Imhof, Arnold: Franz Jung. Leben, Werk, Wirkung. Bonn 1974.
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Rector, M. (1997). Jung, Franz. In: Lutz, B. (eds) Metzler Autoren Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03720-6_208
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