Skip to main content
  • 19 Accesses

Zusammenfassung

1. Bäume und Wälder waren von jeher Bestandteil kultischer Praktiken. Zu unterscheiden ist zwischen ›heiligen Bäumen‹ und Konstruktionen wie dem Weltenbaum, Lebensbäumen, Ahnenbäumen, Baumdiagrammen. All diese Formen lassen sich als Ausdruck einer individuellen oder gesellschaftlichen Selbstverständigung lesen. Gleichwohl gibt es konträre Bedeutungszuschrei-bungen: Der Baum kann sowohl die zyklische Erneuerung von Leben und Fruchtbarkeit und damit die Überwindung des Todes symbolisieren, als auch Vergänglichkeit und Tod, beispielsweise Aufstieg, Blüte und Verfall von Nationen. Er versinnbildlicht unterschiedliche Vorstellungen der Verbindung von Himmel, Erde und Unterwelt. Als Kultort kann er das Zentrum einer Gruppe bilden, an dem geopfert, gefeiert oder Recht gesprochen wird, aber auch Wohnsitz der Götter sein. Der Brauch von Baumpflanzungen bei der Geburt von Kindern ist ebenso verbreitet wie die Baummarkierung von Gräbern. Sprichwörter weisen den Menschen mit positiven wie negativen Eigenschaften des Baumes in seine Grenzen (»Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, »Hochmut muß wie ein Baum gefällt werden«).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Baudy, Gerhard J.: Baum, in: HrwG 2 (1990), 109–116;

    Google Scholar 

  • Bernatzky, Alois: Baum und Mensch, Frankfurt/M. 1973;

    Google Scholar 

  • Fischer, Susanne: Blätter von Bäumen, Frankfurt/M. 1983;

    Google Scholar 

  • Gollwitzer, Gerda: Bäume. Bilder und Texte aus drei Jahrtausenden, Herrsching 1980;

    Google Scholar 

  • Harten, Hans-Christian/Harten, Elke: Die Versöhnung mit der Natur. Gärten, Freiheitsbäume, republikanische Wälder, heilige Berge und Tugendparks in der Französischen Revolution, Hamburg 1989;

    Google Scholar 

  • Kühnel, Harry: Natur/Umwelt: Mittelalter, in: Dinzelbacher, Peter (Hg.): Europäische Mentalitätsgeschichte, Stuttgart 1993, 562–580;

    Google Scholar 

  • Lurker, Manfred: Der Baum in Glauben und Kunst, in: Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Bd. 328, Baden-Baden 1960;

    Google Scholar 

  • Schweizer, Harald (Hg.): »… Bäume braucht man doch!«, Sigmaringen 1986.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Christoph Auffarth Jutta Bernard Hubert Mohr Agnes Imhof Silvia Kurre

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2000 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Pieschel, U. (2000). Wald/Baum. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03704-6_177

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03704-6_177

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01553-2

  • Online ISBN: 978-3-476-03704-6

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics