Zusammenfassung
1. Die an das östliche Mittelmeer angrenzenden Länder des Vorderen Orients zwischen Kleinasien und Ägypten gehören mit ihrem kontinentalen östlichen und südlichen Hinterland zu den Regionen der Erde, die für die Religionsgeschichte besondere Bedeutung besitzen. Das Gebiet gehört zu den ältesten menschlichen Siedlungsgebieten. Hier setzte im 9. Jt. v.Chr. die neolithische Revolution ein, um sich von dort auszubreiten. Seit dem 7. Jt. v.Chr. sind größere städtische Siedlungen nachweisbar, die auch Hinweise auf bestimmte Kultformen geben (z.B. Bestattung von künstlerisch gestalteten Totenschädeln in Jericho in Palästina, geschmückte Kulträume im kleinasiatischen Çatal Hüyük). Die Entwicklung der Schrift seit dem 3. Jt. v.Chr. in den altorientalischen Gesellschaften (Hierogylphenschrift in Ägypten, Keilschrift im Zweistromland) erweiterte auch die religionshistorische Dokumentation beträchtlich. An der syrisch-palästinensischen Küste entstanden um 1500 v.Chr. Alphabetschriften, die sich durch die phönizische und die griechische Kolonisation seit dem 8.Jhd.v.Chr. im Mittelmeergebiet durchsetzten. Die Religionen der Region waren polytheistisch. Durch intensivierte Kommunikation gerieten sie im 1. Jt. v.Chr. in Kontakt; einzelne Kulte verbreiteten sich auch an den europäischen Küsten des Mittelmeers. Die Hellenisierung seit Ende des 4. Jhds. v.Chr. und die spätere Errichtung des Römischen Reiches verstärkten derartige Prozesse, vor allem seit dem 1. Jhd. v.Chr.
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Preißler, H. (2000). Vorderer Orient/östlich es Mittelmeer. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03704-6_169
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