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Zusammenfassung

1. Pietismus (von lat. pietas, »Frömmigkeit«; Ph. J. Spener übersetzt »Gottseligkeit«) ist ein Sammelbegriff für innerkirchliche Frömmigkeits- und Erneuerungsbewegungen im →Protestantismus. Er bezeichnet insbesondere eine Bewegung des 17. und 18. Jahrhunderts in Deutschland und einigen Nachbarländern. Diese zielte auf religiöse Verinnerlichung der reformatorischen Errungenschaften und deren Umsetzung im praktischen Leben (»tätiges Christsein«, praxis pietatis). Damit verbunden war eine Kritik bestehender Kirchenverhältnisse und eine »Hoffnung besserer Zeiten«. Soziale Zentren waren der Hallische, der Württemberger, der Westdeutsche und Niederländische reformierte Pietismus und — sofern dazugerechnet — die Herrnhuter Brüdergemeine um Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760). Daneben gibt es den sogenannten radikalen Pietismus oder (besser) Spiritualismus, der sich um charismatische Einzelpersonen (z.B. Johann Wilhelm Petersen, 1649–1727, und seine Gattin Johanna Eleonora, 1644–1724, Johann Georg Gichtel, 1638–1710, Eva von Buttlar, 1670–1721) kristallisierte. Durch seine Absonderungsbestrebungen und eigene theologische und Frömmigkeitstraditionen unterscheidet er sich grundlegend vom kirchlichen Pietismus. Während der Hallische Pietismus gänzlich im neueren Luthertum aufging und als eigenständige Tradition verschwand, gibt es besonders im Württemberger Pietismus Kontinuitätslinien bis in die Gegenwart, wogegen sich die Herrnhuter Brüdergemeine als eigene Kirche weltweit ausbreitete.

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Literatur

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Christoph Auffarth Jutta Bernard Hubert Mohr Agnes Imhof Silvia Kurre

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Bochinger, C. (2000). Pietismus. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03704-6_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03704-6_10

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01553-2

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