Dini, Nh. (eigtl. Nurhayati Sri Hardini)

Zusammenfassung

Mit Ausnahme der raren Vorkriegsautorinnen wie Suwarsih Djojopuspito (1912–77) oder Selasih (1909–1982) erfolgte der Einstieg der Frauen in die literarische Öffentlichkeit fast ausnahmslos über das Medium der indonesischen Frauenjournale. Von der Literaturkritik gemeinhin als Sastra Pop (Populärliteratur) klassifiziert, erfuhren diese Texte eine generalisierende Abwertung. Nicht nur äußerst produktive und von einer breiten Anhängerschaft gelesene Romanautorinnen wie Marga T. (geb. 1943) unterliegen dieser Stigmatisierung, auch weniger populäre, doch ernsthafte Autorinnen bleiben auf diese Weise ausgegrenzt. D. ist neben der Lyrikerin Toeti Heraty (geb. 1933) eine der wenigen indonesischen Autorinnen der Gegenwart, deren Werk als anspruchsvolle Literatur anerkannt und auch international beachtet ist. 1955 erhielt D. ihre erste literarische Auszeichnung. Mit dem Erzählband Dua Dunia (Zwei Welten), mit dem ein Jahr später ihre Kurzprosa gesammelt auf dem Buchmarkt erschien, erlangte sie nachhaltige Anerkennung. Neben ihrer Berufstätigkeit als Stewardess verfaßte sie Ende der 50er Jahre ihren ersten Roman, Hati Yang Damai (Friedliches Herz), der 1961 erschien, 1960 heiratete sie den französischen Diplomaten Yves Coffin und ging mit ihm nach Japan, Frankreich, Kambodscha, in die Philippinen und USA.