Zusammenfassung
Zu Beginn der 60er Jahre wird in Paris das seit den 40er Jahren vorherrschende Denksystem des Existentialismus vom Strukturalismus abgelöst. Die existentialistische Vorstellung einer Dialektik von Determination und Freiheit, eines innerhalb seiner Fremdbestimmtheit frei handelnden Subjekts der Geschichte weicht der Überzeugung von der Determination des Menschen durch wissenschaftlich erforschbare Strukturen, denen des Unbewußten, der sozio-kulturellen Zeichen- und Kommunikationssysteme. Diese strukturalistische Wende, die durch die Namen Claude Lévi-Strauss, Michel Foucault und Jacques Lacan markiert wird und zum dominierenden Interesse an Linguistik und Semiologie führt, hat B. wie ein teilnehmender Ethnologe gleichzeitig praktiziert und kommentiert, ohne je bei den von ihm selbst mitentwickelten Theorien stehen zu bleiben. In seinem ersten Buch, Le degré zéro de l’écriture (1953; Am Nullpunkt der Literatur), versucht er nachzuweisen, daß ein Text nicht in seiner Kommunikationsfunktion aufgeht, sondern noch von einer zweiten sprachlichen Schicht strukturiert ist, in der sich eine fälschlich als natürlich empfundene und daher als solche nicht mitteilbare Beziehung zum jeweiligen historischen Augenblick niederschlägt, in dem der Text entsteht.
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König, T. (1995). Barthes, Roland. In: Lutz, B. (eds) Metzler Philosophen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03642-1_31
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03642-1_31
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01428-3
Online ISBN: 978-3-476-03642-1
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