Zusammenfassung
»Wenn man die Geschichtsschreibung für mehr als einen Hort von Anekdoten oder Chronologien hält, könnte sie eine entscheidende Verwandlung im Bild der Wissenschaft, wie es uns zur Zeit gefangen hält, bewirken.« Mit diesen Worten charakterisiert K. zu Beginn seines Buchs The Structure of Scientific Revolutions (1962, rev. 21970; Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, 1967, erw. 21976 mit Postskriptum von 1969) die ihn beim Studium der Geschichte der Wissenschaften leitende Intuition. Anders als die issenschaftsphilosophen im Umfeld des Logischen Empirismus (Rudolf Carnap) und des Kritischen Rationalismus (Karl Popper), welche methodologische und normative Fragen der wissenschaftlichen Forschung diskutierten und dem klassischen Bild von der Wissenschaft als einem kumulativen Fortschrittsprozeß anhingen, begreift K. die Wissenschaft als ein Unternehmen, welches nicht kontinuierlich zu einer Anhäufung von Wissen fuhrt und sich zielgerichtet der endgültigen Wahrheit annähert, sondern ständig verschiedene Phasen durchläuft, die von Diskontinuitäten und Brüchen gekennzeichnet sind. Die Entwicklung der Wissenschaften stellt sich für K. als Evolutionsprozeß dar, wobei er die Ablösung alter Theorien durch neue Ansätze mit Hilfe des Begriffs der »wissenschaftlichen Revolution« beschreibt.
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Demmerling, C. (1995). Kuhn, Thomas Samuel. In: Lutz, B. (eds) Metzler Philosophen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03642-1_157
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03642-1
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