Zusammenfassung
Wir stehen am Ende des Wegs durch die ästhetischen Juxtapositionen einer doppelten Ästhetik, die uns von Boileau bis zum Boileau-Leser Nietzsche geführt haben. Die ästhetische Begriffsbildung hat sich als ein feingesponnenes Netz intertextueller Beziehungen erwiesen, in denen der gliedernde Dreiklang des Aufschreibens/Afrschreibens/ Neuschreibens anschaulich wurde, mit dem Reinhart Koselleck einmal die Arbeit des Historikers charakterisiert hat. Wie jede Gattungsgeschichte ist auch die Theoriegeschichte der Ästhetik Resultat literarischer Prätext/Text-Verschiebungen, in die auch der Literaturhistoriker mit seinem Begriffsregister eingebunden bleibt. Der Status der Textualität eignet der Literaturwissenschaft und der Ästhetik gleichermaßen.
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Notizen
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Zelle, C. (1995). Ausblick — Epistemologische Stufe. In: Die doppelte Ästhetik der Moderne. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03632-2_13
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