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Šnitke, Al’fred Garrievič (Alfred Schnittke)

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Metzler Komponisten Lexikon
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Zusammenfassung

1961 beendete Šn. sein Studium am Moskauer Konservatorium (Komposition bei Evgenij K. Golubev), nahm dort nach dem Examen einen Lehrauftrag für Instrumentation an und lebt seit 1972 als freischaffender Komponist. Während des Studiums entstanden drei große Vokalwerke, die vom ethischmoralischen Anspruch des Komponisten zeugen (das Oratorium Nagasaki, die Kantate Lieder von Krieg und Frieden, die Oper Das elfte Gebot). Im Ersten Violinkonzert (1957/1962) zeigt sich, vor allem im ›grotesken‹ Scherzo, erstmals seine persönliche Handschrift. In der ersten Hälfte der sechziger Jahre beschäftigt sich Šn. mit Dodekaphonie und seriellen Techniken, studiert Werke und theoretische Arbeiten westlicher Komponisten. Dies schlägt sich nieder in den Variationen über einen Akkord (1966), die an Weberns Klaviervariationen op. 27 anknüpfen, und in der Arbeit mit Mikrointervallen und Aleatorik im Dialog für Violoncello und Kammerensemble (1965). Mitte der sechziger Jahre löst sich Šn. allmählich von strenger Dodekaphonie. Diese neue Stilrichtung beginnt mit den Liedern nach Marina Cvetaeva (1965), dem Ersten Streichquartett und dem Zweiten Violinkonzert (beide 1966); ausgeprägt ist sie in der Zweiten Violinsonate mit dem Untertitel »Quasi una sonata« (1968), auf die bezogen Šn. sagte: »Ich möchte etwas ganz Unanständiges schreiben — einen g-moll-Akkord« (vgl. Cholopova, 200). Dieser g-moll-Dreiklang, den Šn. als Zitat einer alten Technik begreift, wird in der Sonate mit Techniken des 20.

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Literatur

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Redepenning, D. (1992). Šnitke, Al’fred Garrievič (Alfred Schnittke). In: Weber, H. (eds) Metzler Komponisten Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03421-2_287

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03421-2_287

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00847-3

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