Skip to main content
  • 3 Accesses

Zusammenfassung

Schönberg, Berg, Webern und Mahler galten in den Nachkriegsjahren als die für die erste Jahrhunderthälfte repräsentativen österreichischen Komponisten. Nach der von den Nationalsozialisten zum Erliegen gebrachten Rezeption ihrer Werke, gehörte diesen nun um so mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit. Ein anderer Teil des vielfältigen schöpferischen Lebens, von dem Wien am Ende der Habsburgermonarchie und in den Zwischenkriegsjahren erfüllt war, rückte damit zunächst in den Hintergrund des Interesses — darunter Schm. Gleichen Jahrgangs wie Schönberg, nimmt er in der österreichischen Musikgeschichte gleichsam dessen Gegenpol ein: Er stellte sich, wie Schönberg, bewußt in die klassisch-romantische Tradition, verwendete überlieferte Formen und Stilmittel, fand aber auf dem Weg seines eher intuitiven, kaum bewußt konstruktiven Komponierens zu ganz anderen Möglichkeiten polyphoner Gestaltung, symphonischer Formgebung und Verdichtung des Klangbildes als Schönberg. Zu seiner Synthese von Tradition und Innovation gelangte er in den Hauptwerken seines letzten Schaffensjahrzehnts, vor allem in der Vierten Symphonie (1932–33) und dem Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln (1935–37). Im Buch sind musikalische Traditionen von Händel bis Wagner wohl präsent, Schm. bedient sich der überkommenen Muster jedoch mit großer Souveränität und gelangt durch ihre Zusammenfassung auf hohem kompositorischen Komplexitätsniveau zu einer Transformation, so daß das Werk sich nicht im mindesten als das eines Traditionalisten erweist.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Literatur

  • Nemeth, C.: F. Schm., Wien 1957 [mit Bibl.].

    Google Scholar 

  • Studien zu F. Schm. I, hrsg. von O. Brusatti, Wien 1976.

    Google Scholar 

  • Leibnitz, T.: Österreichische Spätromantiker, Tutzing 1986 [mit WV].

    Google Scholar 

  • F. Schm. und seine Zeit, hrsg. von W. Obermaier, Wien 1988.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Horst Weber

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1992 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Rode, S. (1992). Schmidt, Franz. In: Weber, H. (eds) Metzler Komponisten Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03421-2_269

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03421-2_269

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00847-3

  • Online ISBN: 978-3-476-03421-2

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics