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Zusammenfassung

O. gehört zu den umstrittenen Persönlichkeiten des Musiklebens im 20. Jahrhundert. Er wird von breiten Hörerschichten und von profunden Kennern der Musik- und Kulturszene sehr hoch eingeschätzt; andere, durchaus ebenso gewichtige Stimmen aus Wissenschaft und Praxis dagegen lehnen sein Schaffen und Wirken in einem wesentlichen Teil grundsätzlich und dazu oft in polemischem Ton ab. Beide Seiten begründen dies mit einem jeweils eigenen Begriff und Verständnis von künstlerischer Qualität, die entscheidend von der je verschiedenen Auffassung geprägt sind, was modern und zeitgemäß ist bzw. sein soll. Tatsächlich hat O. kompositorisch spätestens seit den Carmina hurana (Frankfurt/Main 1937) zu den Prinzipien seines Personalstils gefunden, denen er, trotz erheblicher Wandlungen, ohne Rücksicht auf musikalische Entwicklungen und Strömungen seiner Zeit treu geblieben ist. Seine tonal geprägte Musiksprache wurde deshalb dankbar von jenen akzeptiert und goutiert, die alle wichtigen Wege einer Neuen Musik im 2 O.Jahrhundert, die sich vonTonalem entfernten, unverständig ablehnten, was auf der anderen Seite die Gegner von O. auf besondere Weise verband. Heute, gegen Ende des 20. Jahrhunderts, in einer Zeit des stilistischen Pluralismus, die vielfach als postmodern gewertet wird, scheint eine neue Chance zu bestehen, dem nun abgeschlossen vorliegenden Schaffen O.s vorurteilsfreier zu begegnen und es in seiner Eigenart zu akzeptieren.

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Horst Weber

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Andraschke, P. (1992). Orff, Carl. In: Weber, H. (eds) Metzler Komponisten Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03421-2_212

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