Zusammenfassung
Im habsburgischen Kaiser Ferdinand III. fand der junge Fr. einen Bewunderer und Förderer seines großes Talents, der ihm einen mehrjährigen Studienaufenthalt bei Frescobaldi in Rom ermöglichte. Bei ihm lernte Fr. zum einen, kontrapunktische Techniken souverän in einen für Tasteninstrumente idiomatischen Satz einzubinden und die musikalische Struktur zugleich expressiv auszugestalten. Zahlreiche Fantasien, Capricci, Ricercari und Canzonen dokumentieren diese Seite von Frescobaldis Lehre, deren Einfluß sich aber auch in Fr.s meisterlicher Beherrschung der Toccata zeigt, einer Gattung, in der Frescobaldi mit zwei großen Werksammlungen Maßstäbe gesetzt hatte. So sehr Fr. dem Vorbild seines Lehrers auch in mancher Hinsicht folgt, so ist doch in jedem Takt zu bemerken, daß er einer jüngeren Generation als dieser angehört. Frescobaldis Komponieren wurzelt noch fest im alten System der Kirchentöne, Fr.s Werke sind dagegen bereits weitgehend der modernen Dur-Moll-Harmonik verpflichtet, deren »formbildende Tendenzen« (Schönberg) Fr. zur deutlichen Unterscheidung der einzelnen Kontrastabschnitte seiner Toccaten einsetzt.
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Literatur
J. FR.: Œuvres complètes, hrsg. von H. Schott, Paris 1979 ff.
Siedentopf, H.: J.J. Fr. Leben und Werk, Stg. 1977;
Leonhardt, G.: J. J. Fr. and his Music, in L’Organo 6 (1968), 15–40.
Rampe, S.: Matthias Weekmann und J.J. Fr.: Neue Erkenntnisse zu Biographie und Werk beider Organisten, in Musik und Kirche 61 (1991), 325–332.
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Seedorf, T. (1992). Froberger, Johann Jacob. In: Weber, H. (eds) Metzler Komponisten Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03421-2_104
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