Zusammenfassung
Josephine Lang, eine der produktivsten Liederkomponistinnen des 19. Jahrhunderts, wurde 1815 in München geboren, wo sie schon in jungen Jahren für ihre Lieder, und für ihre Ausführung derselben, Berühmtheit erlangte. Im Jahre 1842 heiratete sie den Rechtsgelehrten und Poeten Reinhold Köstlin und folgte ihm nach Tübingen, wo er an der Universität außerordentlicher, später ordentlicher Professor der Rechte war. Als er 1856 starb, hinterließ er sie mit sechs Kindern, die sie hauptsächlich mit Gesang- und Klavierunterricht ernährte. Sie versuchte zwar auch, sich wieder als Komponistin hervorzutun (während ihren letzten Ehejahren hatte sie immer weniger Zeit zum Komponieren gehabt). Ihre Bestrebungen blieben fruchtlos, bis sie sich an zwei einflußreiche Freunde wandte, nämlich Clara Schumann und Ferdinand Hiller, die ihr halfen, die harte[n] Verlegers Seele[n] zu erweichen.1 Hiller veröffentlichte auch einen biographischen Aufsatz über Josephine Lang, der von vielen gelesen wurde und der Komponistin nicht nur das Interesse des Publikums, sondern auch finanzielle Unterstützung von mitleidigen Lesern einbrachte.2 Sie starb 1880 in Tübingen. Ihr Sohn Heinrich Adolf Köstlin (der einzige ihrer vier Söhne, der sie überlebte) setzte sich nach ihrem Tode für ihr Werk ein. Er schrieb 1881 einen »Lebensabriß«,3 und gab auch eine Auswahl ihrer Lieder heraus, die 1882 von Breitkopf & Härtel veröffentlicht wurde.4
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Krebs, H. (2002). »Meine Lieder sind mein Tagebuch«. In: Günther, G., Nägele, R. (eds) Musik in Baden-Württemberg. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02893-8_10
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