Zusammenfassung
Wäre er Philosoph geworden, wie er beabsichtigt hatte, bevor er Schriftsteller wurde, hätte er mit einer Hälfte seiner Seele wie Hegel, mit der anderen jedoch wie Kierkegaard geschrieben. Er hätte sich dem Zauber des Ganzen hingegeben, aber auch der Teil, das Einzelne, das Persönliche, das Individuelle, das Unwiederholbare hätte ihn fasziniert. Einem Philosophen gelingt so etwas nie. Es lässt sich nur in der Kunst verwirklichen. Und auch dort nur selten. Heinrich von Kleist gelang es. Ihm allein unter all seinen Zeitgenossen. Kein Wunder, dass ihm alle mit Misstrauen begegneten. Die Romantiker genauso wie Goethe. Nirgends wollte man ihn aufnehmen. Er war in den Gefilden der Literatur einsam wie nach ihm nur Kafka. Und doch war diese Unverstandenheit ein Fels, auf den er ein Lebenswerk gründen konnte. Auch wenn er persönlich daran zugrunde ging.
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Anmerkungen
Richard von Krafft-Ebing, Psychopathia sexualis, München 1984, S. 104.
Friedrich Nietzsche, Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe 1–15, München 1980, Bd. 13, S. 249.
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Földényi, L.F. (2012). Die Sprache Des Himmlischen Terrors. In: Blamberger, G., Breuer, I., de Bruyn, W., Müller-Salget, K. (eds) Kleist-Jahrbuch 2012. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00814-5_21
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00814-5_21
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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