Mormonen

Zusammenfassung

1. a) Die am 6. April 1830 im Staate New York gegründete Kirche der Mormonen (offiz. Name Kirche Jesus Christi der Heiligen der letzten Tage; engl. Church of Jesus Christ of the Latter-day Saints) ist als Teil der großen zweiten Erweckungsbewegung in den Staaten zu betrachten. Dem Gründer, Joseph Smith (1805–1844), erschien nach eigenen Aussagen 1823 zum ersten Mal der Prophet Moroni, der ihm von den ›Goldenen Platten‹ erzählte, auf denen die Botschaft der Bibel in ihrer ganzen Länge und Vollkommenheit verzeichnet sei. Smith zeichnete diese im Buch Mormon auf, das neben der Bibel das heilige Buch der »Mormonen« wurde. Das Buch Mormon erzählt die Geschichte zweier Auswanderungen von Israel nach Amerika, deren erste nach dem Turmbau von Babel stattgefunden habe, die zweite kurz vor der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch Nebukadnezar (588 v.Chr.); es versucht also eine direkte Verbindung zwischen dem Volk Israel und den amerikanischen Ureinwohnern herzustellen, die in der Schrift aber gerade nicht mit den heutigen indianischen Völkern gleichgesetzt werden. Erst die Enthüllung der ›Goldenen Plattem schuf die Möglichkeit, die ›wahre Kirche‹ wieder herzustellen.