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Zusammenfassung

1. Geheimhaltung ist eine evolutionär entwickelte Strategie, die bei Tier und Mensch innerhalb der biologischen Nahrungskette die eigenen individuellen Überlebens- und Reproduktionsmöglichkeiten durch die Anhäufung unterschiedlicher Informationschancen erhöht. Wer sich erfolgreich tarnt, wird nicht zur Beute, wer sein Futter versteckt, überlebt Zeiten des Mangels, wer seine Impulse hemmt und seine Absichten verbirgt, kann die Konkurrenten um Nahrung, Sexualpartner und Territorium heimlich hintergehen, und wer seinen Nachwuchs bis zur Großelternschaft schützt, sorgt für den gesicherten Transport seiner Gene. Je mehr vor der Gegenseite verborgen und verschwiegen wird (›Informationsreduktion‹) oder je mehr sie getäuscht und belogen wird (›Desinformation‹), desto größer sind die eigenen Fortpflanzungschancen. Ein Geheimhaltungsfehler kann über Leben und Tod entscheiden. Angst und Triumph sind daher die steten Begleiter der Geheimhaltung. Die Unsichtbarkeit des einen ist die Unsicherheit des anderen.

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Christoph Auffarth Jutta Bernard Hubert Mohr Agnes Imhof Silvia Kurre

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Boneberg, H. (2005). Geheimhaltung. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00091-0_164

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