Zusammenfassung
Die Instrumentalisierung von Literatur im Allgemeinen wie auch von Kinder-und Jugendliteratur im Besonderen für politische Zwecke ist bekanntermaßen kein Spezifikum des Nationalsozialismus. Die Konsequenz jedoch, mit der im NS-Staat diese Instrumentalisierung verfolgt wurde, war ein Novum und bedeutete das Ende der seit der Aufklärung vorherrschenden Tendenz, Kunst und Kultur einen autonomen Status zuzuweisen. Erklärtes Ziel der NS-Machthaber war es, mit Hilfe der Literatur die für das NS-System funktionalen Einstellungen zu erzeugen und auf diese Weise ›ein neues Reich zu bauen‹ und das deutsche ›Volk in seiner Ganzheit zu vollenden‹. Dabei galt das Augenmerk vor allem den Heranwachsenden, und so wiesen führende Literaturpolitiker wie z.B. Karl Heinz Hederich der Kinder- und Jugendliteratur als kulturellem und politischem Erziehungsmittel eine herausragende Funktion zu, indem sie die sogenannte Jugendschrifttumsfrage zu einer ›Frage des politischen Bestandes schlechthin‹ erklärten, weil von ihr letztlich das Ergebnis der ›nationalsozialistischen Revolution‹ abhänge.
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Bibliographie
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Josting, P. (2008). Faschismus. In: Brunken, O., et al. Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00038-5_8
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