Zusammenfassung
In der Musikforschung des 20. Jahrhunderts wurde versucht, durch Auffinden gewisser Stilelemente die Harmonik Robert Schumanns zu charakterisieren. Die eruierten harmonischen Stilcharakteristika sind aber auch bei anderen Komponisten des 19. Jahrhunderts zu finden. Es handelt sich dabei meist um allgemein verfügbare harmonische Komponenten, die — aus dem gesamtmusikalischen Zusammenhang gerissen — noch wenig aussagekräftig sind. Es genügt aber auch nicht, die harmonischen Phänomene in den musikalischen Kontext zu stellen; insbesondere nicht bei einem Komponisten wie Schumann, dessen Harmonik in seinem Gesamtwerk vergleichsweise konventionell ausfällt, denkt man an seine progressiveren Zeitgenossen Chopin und Liszt. Die Harmonik beginnt bei Schumann weniger im technisch-materiellen Sinn zu »sprechen«, sie wird vielmehr erst vor dem ästhetischen Hintergrund des Poetischen wirksam und verständlich.
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Moßburger, H. (2006). Poetische Harmonik. In: Tadday, U. (eds) Schumann Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00026-2_7
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-00026-2
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