Dominikanische Republik

Zusammenfassung

1821 erklärte der spanischsprachige Teil der Insel La Hispaniola, ehedem Machtzentrum des spanischen Weltreiches in West-Indien, seine Unabhängigkeit, geriet jedoch im folgenden Jahr unter die Herrschaft der Nachbarrepublik Haiti. Unter der bis 1844 dauernden haitianischen Okkupation wurde der Code Napoleon eingeführt. Die mit dem Ende der Herrschaft Haitis wiedergewonnene Unabhängigkeit unter dem fortan beibehaltenen Namen Dominikanische Republik wurde durch die erste Verfassunggebung des Landes bekräftigt: Die Verfassung von 1844 etablierte ein Präsidialsystem und verankerte die Grundrechte. Während der ersten Jahrzehnte prägten heftige Machtkämpfe verschiedener, von caudillos geführter Faktionen sowie die allgegenwärtige Klientelwirtschaft das politische und gesellschaftliche Leben der jungen Nation. Die Unabhängigkeit der Republik blieb über das gesamte 19. Jahrhundert hinweg bedroht, zum einen durch die fortgesetzten und im Zeichen des Imperialismus verstärkten Ambitionen der Kolonialmächte, zum anderen aber auch aufgrund der Bestrebungen von Teilen der eigenen Oligarchie, die ihre Interessen unter einem Kolonialregime besser gewahrt wähnten. Zudem führte die umstrittene Grenzziehung zwischen der Dominikanischen Republik und Haiti wiederholt zu bewaffneten Auseinandersetzungen.