Folgerung: Rechtsextremismus als Problem politischer Kultur

Zusammenfassung

Der organisierte und nicht organisierte Rechtsextremismus in der Bundesrepublik nach 1945 umfaßt eine Vielzahl von Erscheinungsformen. Versucht man eine Unterteilung nach Aktivitätsrichtungen, so lassen sich die bisher nachgezeichneten Potentiale unterteilen in die Einstellungsebenen präfaschistischer Orientierung, parteiengeschichtliche Aspekte und die Genese und Struktur von Kulturgemeinschaften. Ein zusammenfassender Blick auf diese historisch gewordenen Aktivitätsrichtungen soll für eine theoretische und methodologische Perspektive die Konturen dessen beschreiben, was wir als „rechtsextreme Subkultur“ bezeichnen. In einem weiteren Schritt wird dann versucht, den gesamtgesellschaftlichen Kontext des Rechtsextremismus zu skizzieren, wobei wir die terrorismustheoretische Annahme Friedhelm Neidhardts auch für unseren Gegenstand übernehmen, daß nämlich der Erfolg des Rechtsextremismus wesentlich abhängt „von den politischen Wirkungen, die er veranlaßt, und diese Wirkungen werden primär bestimmt durch die gesellschaftlichen Institutionen, gegen die er sich wendet“ (Neidhardt, 1981, S. 79; vgl. auch Jaschke, 1982 a).