Zusammenfassung
Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf drei Beiträge, die sich mit dem Zustand der liberalen Demokratie beschäftigen. Gemeint sind die Überlegungen von Manfred Schmidt, Burkhard Wehner und Willem van Reijen1. Die Leitfragen der Beiträge von Schmidt und Wehner betreffen die politische Produktivität der liberalen Demokratien beziehungsweise die erkennbaren oder vermuteten Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit sowie ihre Möglichkeiten, die neuartigen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern, beziehungsweise ihnen durch alternative Konzepte, die die Überlebensfähigkeit der Demokratien befördern sollen, zu begegnen. Der Beitrag von van Reijen behandelt demgegenüber auf der Theorieebene die Auseinandersetzungen zwischen Liberalismus und Kommunitarismus2.
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Literatur
Vgl. Manfred G. Schmidt, Die politische Produktivität liberaler Demokratien; Willem van Reijen, Das (Un)Heil des Kommunitarismus und Burkhard Wehner, Konstruktive Systemkritik. Über das unwegsame Terrain zwischen Utopie und reformerischem Flickwerk. Grundlage der folgenden Ausführungen sind die Texte bzw. Vorträge, die von diesen Autoren auf der Konferenz in Halle am 30. 11. vorgestellt worden sind. Auch die Zitate beziehen sich auf diese Ausführungen. Spätere Veränderungen dieser Texte konnten nicht mehr berücksichtigt werden.
Die Darstellung der Argumentationslinien der Autoren kann und muß hier kurz ausfallen. Dies beinhaltet die Gefahr von Verkürzungen. Es wird daher ausdrücklich auf die Originalbeiträge verwiesen.
Vgl. u.a. Ulrich Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt 1986, vor allem S. 121 ff.
Vgl. ausführlicher Erhard Fomdran, Demokratie in der Krise? in: Gegenwartskunde 4/1993, S. 495 ff.
Vgl. dazu zuletzt u.a. Stefan Schieren, Plebiszitäre Elemente in der parlamentarischen Demokratie. Einige theoretische Überlegungen zu den Verfahrensproblemen, in: Staatswissenschaften und Staatspraxis 1/1996, S. 63 f.
Dazu ausführlicher Fomdran, a.a.O. vor allem S. 498 f.
Vgl. dazu Robert D. Putnam, Tuning in, Tuning out: The Strange Disappearance of Social Capital in America, in: Political Science and Politics 1995, S. 664 ff.
Dazu auch Peter Ruch, Wie moralisch ist der Wohlfahrtsstaat? in: Neue Ztlrcher Zeitung vom 4./5. 11. 1995.
Z.B. Wolfgang Schäuble, Gibt es einen Ausweg aus der Wohlstandsfalle? in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 26. 11. 1996.
Vgl. Adam Smith, Der Wohlstand der Nationen, 6. Auflage, München 1993.
Vgl. John Locke, Über die Regierung, Stuttgart 1974, S. 4 ff, S. 21 ff und S. 59 ff.
Dazu ausführlicher u. a. Annette Zimmer, Demokratietheorie. Vom Pluralismus zur Identitätsfindung, in: Gegenwartskunde 4/1995, S. 537 if.
Einführend Micha Brumlik und Hauke Brunkhorst, Hrsg., Gemeinschaft und Gerechtigkeit, Frankfurt 1993; Axel Honneth, Hrsg., Kommunitarismus, Frankfurt und New York 1993; Walter Reese-Schäfer, Was ist Kommunitarismus? Frankfurt und New York 1994 und Christel Zahlmann, Hrsg., Kommunitarismus in der Diskussion, o. 0., 1992.
So z. B. Ludger Kühnhardt, Jeder für sich und alle gegen alle. Zustand und Zukunft des Gemeinsinns, Freiburg, Basel, Wien 1994.
Locke, a.a.O., S. 95 ff.
So z. B. Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Stuttgart 1961, § 4. Lehrsatz III ff., S. 36 ff. und ders., Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Hamburg 1965, S. 20, 42 und 50.
Vgl. Karl-Otto Apel, Transformation der Philosophie, 2 Bände, Frankfurt 1973 und ders., Diskurs und Verantwortung, Frankfurt 1988 und Jürgen Habermas, MoralbewuBtsein und kommunikatives Handeln, Frankfurt 2. Aufl. 1984 sowie ders., Nachmetaphysisches Denken, Frankfurt 1988.
Vgl. Jürgen Habermas, Theorie des kommunikativen Handelns, 2 Bände, Frankfurt 1988 und Ernst Tugendhat, Liberalism, Liberty and the Issue of Economic Human Rights, in: ders., Philosophische Aufsätze, Frankfurt 1992.
Vgl. z. B. Rainer Forst, Politische Freiheit, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2/1996, S. 211 ff.
Vgl. auch Wolfgang Bonss, Vom Risiko. Unsicherheit und Ungewißheit in der Moderne, Hamburg 1995.
So schon Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika, Stuttgart 1959, Band 1, Erster Teil, S. 49 ff und Band 2, Erster Teil S. 32 ff.
Es gibt allerdings auch die These, daß die egoistische Gesellschaft nicht durch eine Einschränkung der Freiheit, sondern durch mehr politische Freiheit zu bekämpfen ist. Vgl. dazu Ulrich Beck, Die Spaßverderber in der Krise, in: Süddeutsche Zeitung vom 5. 11. 1996. Im Gegensatz dazu Kurt Sontheimer, Einfach wegbleiben, ebenda vom 3. 12. 1996. Vgl. auch Marion Gräfin Dönhoff, Wo bleibt das Ethos? in: Die Zeit vom 5. 7. 1996.
Vgl. dazu die Einleitung von Axel Honneth in ders., a.a.O., S. 7 ff.
Vgl. dazu John Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit, 7. Auflage, Frankfurt 1993 und ders., Die Idee des politischen Liberalismus, Frankfurt 1992.
Karl-Otto Apel verweist auf diese Sicht von John Dewey, Der Denkweg von Charles S. Peirce. Eine Einführung in den amerikanischen Pragmatismus. Frankfurt 1975, S. 14.
Lesenswert dazu u.a. Klaus Hartmann, Politische Philosophie, Freiburg und München 1981.
Ulrich Beck, Ohne Ich kein Wir, in: Die Zeit vom 23. B. 1996.
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Forndran, E. (1998). Zur Leistungsfähigkeit demokratischer Staaten und zu demokratietheoretischen Folgerungen — ein Kommentar. In: Saage, R., Berg, G. (eds) Zwischen Triumph und Krise. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97375-7_19
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