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Latente politische Sozialisation durch Sport

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Die Politisierung des Menschen

Part of the book series: Reihe: Politische Psychologie ((POLPSY,volume 2))

  • 1092 Accesses

Zusammenfassung

Die Anerkennungswürdigkeit der politischen Ordnung moderner Leistungsgesellschaften stützt sich unter anderem auf die Fundamentalform des Leistungsprinzips, wonach auf offenen Märkten individuelle Leistungen gegen soziale Entschädigungen gerecht getauscht werden können. Solange diese Norm erfüllt wird, ist auch die aus dem Tausch resultierende ungleiche Verteilung sozialer Positionen gerechtfertigt. Wie die Diskussion über Arbeitsund Leistungswerte, über ‚gerechte‘ Verteilungsformen oder über die Offenheit der Zugangschancen vermuten läßt, scheint dieser Legitimationspfeiler brüchig, zumindest aber problematisierungswürdig zu werden. Wenn dermaßen zentrale Orientierungsmuster Vertrauensverluste zu verzeichnen haben, wächst die Gefahr, daß politische Entscheidungen, die im Rahmen der bestehenden Sozialordnung getroffen werden, ihre Bindungskraft für die gesellschaftlichen Subjekte zunehmend einbüßen.

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Anmerkungen

  1. Zu Legitimationskrisen und ihrem Zusammenhang zur Massenloyalität und Konsequenzen für moderne Gesellschaften vgl. die ausführlichen Darstellungen von J. Habermas, Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus, Frankfurt/Main 1973

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  7. Die an Motiven des Sammeins und Sortierens interessierten Wissenschaftler/innen werden zu dem hier zu behandelnden Thema der politischen Sozialisation durch Sport nur verstreute Hinweise finden. Über die Verzahnung von Politik und Sport, über die Versuche der politischen Einflußnahme auf den Sport gibt es eine Vielzahl von Veröffendichungen, nicht hingegen zur Theorie und Empirie sportbezogener politischer Sozialisation. Vgl. jedoch die wenigstens indirekt aufschlußreiche Standardschrift von H.-J. Winkler, Sport und politische Bildung. Modellfall Olympia, 2. Aufl. Opladen 1973.

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  29. Vgl. hierzu A. K. Treml, Theorie struktureller Erziehung, Weinheim 1982.

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  30. Zu den Funktionen der Latenz vgl. N. Luhmann, Soziale Systeme, Frankfurt/Main 1984, besonders Kap. 8.

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Bernhard Claußen Rainer Geißler

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© 1996 Leske + Budrich, Opladen

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Becker, P. (1996). Latente politische Sozialisation durch Sport. In: Claußen, B., Geißler, R. (eds) Die Politisierung des Menschen. Reihe: Politische Psychologie, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97272-9_16

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97272-9_16

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