Zusammenfassung
Was müßte sich ändern, wenn wir in Zukunft umwelt- und sozialverträglich handeln, insbesondere wirtschaften sollten? Daß der gesellschaftliche — politische, ökonomische und kulturelle — Prozeß in das Ganze der Natur eingebettet sein muß, ist keine neue Einsicht; neu war und ist allenfalls die Naturvergessenheit der Industriegesellschaft. Und daß die Handlungsformen unseres Umgangs mit der natürlichen Mitwelt nicht nur diese betreffen, sondern auch eine gesellschaftliche Wirklichkeit haben, ist ebenfalls nicht neu. Nach meiner Definition ist Sozialverträglichkeit die Verträglichkeit mit der gesellschaftlichen Ordnung und Entwicklung1, und in diesem Sinn war bereits die Soziale Frage des 19. Jahrhunderts ein Problem der Sozialverträglichkeit der kapitalistischen Wirtschaft. Ethische Fragen stellen sich aber auch, wo das, was wir eigentlich wissen könnten, in unserem Handeln nicht berücksichtigt wird. Hier gibt es nicht nur in der Politik Diskrepanzen, relativ zu denen alte Forderungen und Einsichten immer wieder neu zur Geltung gebracht werden müssen. In diesem Verständnis sind Umwelt- und Sozialverträglichkeit tatsächlich neue Bedingungen der politischen Ethik.
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© 1990 Leske + Budrich, Opladen
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Meyer-Abich, K.M. (1990). Umwelt- und Sozialverträglichkeit: Neue Bedingungen einer politischen Ethik. In: Cremer, W., Klein, A. (eds) Umbrüche in der Industriegesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95692-7_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0855-8
Online ISBN: 978-3-322-95692-7
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