Zusammenfassung
Kaum ein Problem ist so alt und zugleich so aktuell wie das Verhältnis des Individuums zu einem Kollektiv — beinahe undurchschaubar ist dieser Komplex geworden, seit sich die politischen Koordinaten verschoben haben. So ist vor allem die wechselseitige ökonomische Abhängigkeit der Staaten voneinander ein Faktum; Konzerne transzendieren längst nationalstaatliche Grenzen, und auch die Politik trägt — wenn auch noch zaghaft — diesen Zusammenhängen Rechnung, sind doch auch ihre Probleme globaler Natur. Zudem lassen Idee und Realität der europäischen Einigung ein Denken in nationalen Kategorien anachronistisch erscheinen. Es mutet vor diesem Hintergrund paradox an, daß innergesellschaftlich die Versicherung der eigenen Identität, die Betonung der Differenzen und die Beschwörung von Gemeinschaft mit tatkräftiger Unterstützung der Politik zu einem zentralen Thema avanciert. Allem Anschein nach handelt es sich um einen Reflex, mit dessen Hilfe das diffuse Bild auf einfache Linien reduzierbar ist.
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© 1995 Leske + Budrich, Opladen
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Schütte, C. (1995). Die Rettung der Demokratie durch ihre Gegner?. In: Jäger, T., Hoffmann, D. (eds) Demokratie in der Krise ? Zukunft der Demokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92516-9_10
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