Zusammenfassung
Eine der Dimensionen des Eingliederungsprozesses bei Migranten ist die identifikative Assimilation. Diese meint die im Bewußtsein der Migranten erfolgende positive Bewertung von Akteuren, Symbolen, Werten und Normen der Aufnahmegesellschaft.1 Verschiedene Grade der identifikativen Assimilation können als Folge von für den Akteur zufriedenstellend verlaufenden Lernprozessen bei der Auseinandersetzung mit Akteuren der Aufnahmegesellschaft erklärt werden. Da die Zahl zufriedenstellend verlaufender Lernprozesse bei Migranten kaum höher sein dürfte als die entsprechende Zahl bei vergleichbaren Majoritätsangehörigen, wird das Ausmaß der Identifikation mit der Aufnahmegesellschaft langfristig kaum das Ausmaß der entsprechenden Orientierungen der ihrer sozioökonomischen Lage nach vergleichbaren Majoritätsangehörigen übersteigen.2 Weiterhin sind spätestens dann, wenn das Ausmaß der identifikativen Assimilation mit der Aufnahmegesellschaft das Ausmaß der kathektischen Bindungen an das Herkunftsland überschreitet, Folgen für die Identitätskonstrukte der Akteure (vgl. Kap. 1) zu erwarten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1990 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Schnell, R. (1990). Dimensionen ethnischer Identität. In: Esser, H., Friedrichs, J. (eds) Generation und Identität. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 97. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91777-5_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91777-5_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12199-4
Online ISBN: 978-3-322-91777-5
eBook Packages: Springer Book Archive