Skip to main content

„... wie die Luft zum Leben“ Tendenzen des Wandels im politischen System der DDR

  • Chapter
Die DDR in der Ära Honecker

Zusammenfassung

Über Tendenzen des Wandels im politischen System der DDR nachzudenken, heißt zunächst, sich mit erheblichen Informationsdefiziten abzufinden und sich in ihnen gleichwohl einzurichten. Das gilt vor allem für den Versuch, den Umgang mit allgemeinen Regeln und Normen im DDR-Alltag nachvollziehen zu wollen. Es gilt aber auch für die Rekonstruktion des jeweils spezifischen Mit-und Nacheinanders oder gar des Nach-, Mit-und Gegeneinanders von Theorie, Politik und Ideologie, von Problemerkenntnis,-formulierung und politischem Handeln in einem ja noch immer theorieverpflichteten und ideologiebedürftigen politischen System. Diese Unsicherheiten der Analyse lassen allenfalls schlüssige Rückblicke zu, sehr selten hingegen plausible Prognosen. Doch auch diese sind durch ein Manko gekennzeichnet: Sie können nur selten präzise Auskünfte darüber geben, welche Erkenntnisse, welche von außen oder im Innern wirkenden Faktoren Wandel im einzelnen auslösten oder beeinflußten.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

References

  1. Jürgen Kuczynski spricht von einer „Überlegenheit“ Walter Ulbrichts, die im Laufe der Zeit „autokratischen Charakter“ angenommen habe. Vgl. Dialog mit meinem Urenkel. Neunzehn Briefe und ein Tagebuch, Berlin (DDR) 21984, S. 53. Auch die Eindrücke, die die „Zeit“-Redakteure mitteilten, verweisen auf ein Mehr an Kollegialität. Vgl. Theo Sommer (Hrsg.), Reise ins andere Deutschland, Reinbek b. Hamburg 1986.

    Google Scholar 

  2. Derlei wird vor allem über die Rolle Kurt Hagers bei der Erteilung von Reise-und Ausreisegenehmigungen für Schriftsteller berichtet.

    Google Scholar 

  3. Vgl. Gero Neugebauer, Partei und Staatsapparat in der DDR. Aspekte der Instrumentalisierung des Staatsapparates durch die SED, Opladen 1978, S. 190 ff.

    Google Scholar 

  4. Nach eigenen Berechnungen.

    Google Scholar 

  5. Vgl. zur Rolle des ZK Helmut Alt, Die Stellung des Zentralkomitees der SED im politischen System der DDR, Köln 1987.

    Google Scholar 

  6. Davon ging in den späten sechziger Jahren bekanntlich Peter Chr. Ludz aus. Vgl. ders., Parteielite im Wandel. Funktionsaufbau, Sozialstruktur und Ideologie der SED-Führung. Eine empirisch-systematische Analyse, Köln und Opladen 1968, S. 93 ff., passim.

    Google Scholar 

  7. Vgl. für vieles: Empfehlungen des Staatsrates zur Tätigkeit der Volksvertretungen …, in: Neues Deutschland v. 19./20.6.1982.

    Google Scholar 

  8. Für vieles: Empfehlung des Staatsrates … zur Arbeit der öffentlichen Volksvertretungen mit den Eingaben der Bürger, in: Neues Deutschland v. 5.3.1985. Vgl. zur DDR-Interpretation ihres Stellenwerts: Autorenkollektiv (unter Leitung von Wolfgang Weichelt), Der Staat im politischen System der DDR, Berlin (DDR) 1986, S. 260 f.

    Google Scholar 

  9. Vgl. das Stichwort Verwaltungsrecht, in: DDR Handbuch. Wissenschaftliche Leitung: Hartmut Zimmermann unter Mitarbeit v. Horst Ulrich u. Michael Fehlauer, hrsg. v. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, Bd. 2, 3. Überarb, u. erw. Aufl., Köln 1985, S. 1435 ff.

    Google Scholar 

  10. GBl. I v. 12.5.1969, S. 34.

    Google Scholar 

  11. Vgl. Siegfried Petzold, Das Gesetz über die örtlichen Volksvertretungen in der DDR — ein bedeutsamer Schritt zur weiteren Stärkung der sozialistischen Staatsmacht und zur Vervollkommnung der sozialistischen Demokratie, in: Staat und Recht, 34. Jg. (1985), Nr. 10, S. 787 ff.

    Google Scholar 

  12. Vgl. Gert-Joachim Glaeßner, The Increased Role of Law and Legal Processes in Implementing the GDR Economic Strategy, Paper prepared for the III. World Congress for Soviet and East European Studies, 30.10.–4.11.1985 in Washington.

    Google Scholar 

  13. Zur Tendenz des Ausbaus von Kooperationsformen zwischen Staat und Massenorganisationen vgl. Autorenkollektiv, Der Staat im politischen System (Anm. 8), S. 170 ff.

    Google Scholar 

  14. So Hartmut Zimmermann im DDR-Handbuch (Anm. 9), Artikel FDGB, Bd. 1, S. 462.

    Google Scholar 

  15. Zit. nach: Protokoll der Verhandlungen des VIII. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, 15. bis 19. Juni 1971 in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin. 1. bis 3. Verhandlungstag, Berlin (DDR) 1971, S. 80.

    Google Scholar 

  16. Vgl. Zimmermann, Artikel FDGB, in: DDR Handbuch (Anm. 9).

    Google Scholar 

  17. Vgl. dazu den Beitrag von Fred Klinger in diesem Band. Die Zunahme gewerkschaftlicher Aktivität auf diesen Feldern ist m.E. aus der „Tribüne“ gut ablesbar.

    Google Scholar 

  18. Vgl. Politische Organisationen der sozialistischen Gesellschaft. Standpunkte, Aufgaben und Probleme der Forschung. Materialien der Gründungstagung des Problemrates „Politische Organisationen der sozialistischen Gesellschaft“ beim Rat für Wissenschaftlichen Kommunismus, in: Informationsbulletin Wissenschaftlicher Kommunismus, hrsg. v. d. Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Jg. 8 (1982), Sonderheft 3/1982. Intensiv aufgearbeitet wurde in der DDR die (ja schon vor Gorbatschow weit gediehene) Diskussion in der Sowjetunion über den Wandel des politischen Systems. Vgl. Walter Süß, Widerspruchsdebatte und Systemstabilisierung. Zur sozialwissenschaftlichen Verarbeitung der „polnischen Krise“ in der UdSSR und DDR, in: Ideologie und gesellschaftliche Entwicklung in der DDR. Achtzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 28. bis 31. Mai 1985, Köln 1985, S. 30 ff. Siehe auch die verlgeichenden Untersuchungen bzw. Überblicke in: Informationsbulletin Wissenschaftlicher Kommunismus, 11. Jg. (1985), Nr. 3.

    Google Scholar 

  19. Vgl. Die gesellschaftlichen Organisationen im politischen System des Sozialismus. Materialien des internationalen Symposions am 26. Mai 1982 in Potsdam-Babelsberg (Aktuelle Beiträge der Staats-und Rechtswissenschaft, hrsg. v. d. Akademie für Staats-und Rechtswissenschaft der DDR, H. 271), Potsdam-Babelsberg 1982.

    Google Scholar 

  20. Vgl. Hartmut Zimmermann, in: Der FDGB als Massenorganisation und seine Aufgaben bei der Erfüllung der betrieblichen Wirtschaftspläne, in: Studien und Materialien zur Soziologie der DDR, hrsg. v. Peter Chr. Ludz Kölner Zeitschrift für Sozialogie und Sozialpsychologie, Sonderheft 8), Köln 1964, S. 115 ff.; ders., Power Distribution and Opportunities for Participation: Aspects of the Socio-Political System of the GDR, in: Poli-cymaking in the German Democratic Republic, hrsg. v. Klaus v. Beyme/Hartmut Zim-mermann, Aldershot 1984, S. 57 ff.

    Google Scholar 

  21. Zit. nach: Richard Aland, Peter Zinnecker, Diskussionsgrundlage zum Thema „Wesen, Inhalt und Formen des Zusammenwirkens des sozialistischen Staates mit den gesellschaftlichen Organisationen bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, in: Die gesellschaftlichen Organisationen (Anm. 19), S. 7 ff., hier S. 9 f.

    Google Scholar 

  22. Politische Organisationen der sozialistischen Gesellschaft (Anm. 18), S. 21.

    Google Scholar 

  23. So Arno Winkler in Auseinandersetzung speziell mit Glaeßner, Lapp und Brunner, in: Die gesellschaftlichen Organisationen (Anm. 19), S. 89 ff.

    Google Scholar 

  24. So die Vorsitzende dieses Problemrates. Vgl. Lilo Steitz, Zur Gründung des Problemrates „Sozialistische Lebensweise und demokratische Aktivität“, in: Informationsbulletin Wissenschaftlicher Kommunismus, 12. Jg. (1986), Nr. 1, S. 3 ff.

    Google Scholar 

  25. Volker Schulz, Demokratische Aktivität der Werktätigen und gesellschaftliche Verantwortung im Prozeß der umfassenden Intensivierung, in: ebd., S. 27 ff., hier S. 31. Bereits 1985 hatte U.-J. Heuer für ein Konzept der politischen Kultur geworben, in dessen Mittelpunkt der „politische Alltag“ stehen sollte. Die Grundfrage der Entwicklung der politischen Kultur sieht er im „wechselseitigen Vertrauen von Partei, Staat und Volk.“ Dies bedeute sowohl den Kampf gegen das „Erbe des Obrigkeitstaates“, die Nutzung des Erbes der „Klassiker“, aber auch „der demokratischen Erungenschaften früherer Epochen“. Vgl. Uwe-Jens Heuer, Überlegungen zur sozialistischen Demokratie. Vortrag und Diskussionsbeiträge in der Klasse Philosophie, Ökonomie, Geschichte, Staats-und Rechtswissenschaft der AdW am 21.3. und 18.4.1985, Sitzungsberichte der AdW der DDR. Gesellschaftsw., Jg. 1986, Nr. 7/G., Berlin (DDR) 1987, S. 29 f.

    Google Scholar 

  26. Kurt Hager, Gesetzmäßigkeiten unserer Epoche — Triebkräfte und Werte des Sozialismus. Rede auf der Gesellschaftswissenschaftlichen Konferenz des Zentralkomitees der SED am 15. und 16. Dezember 1983 in Berlin. Berlin (DDR) 1984, S. 39.

    Google Scholar 

  27. Vgl. den Beitrag von Hermann Weber in diesem Band.

    Google Scholar 

  28. Hager, Gesetzmäßigkeiten (Anm.26),S.28.

    Google Scholar 

  29. Otto Reinhold, Aktuelle Probleme der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR, in: Informationsbutietin Wissenschaftlicher Kommunismus, 11. Jg. (1985), Nr. 1, S. 4 ff. In die gleiche Richtung hatte 1982 bereits Wolfgang Weichelt (im Anschluß an Honeckers Rede auf dem X. Parteitag) argumentiert. Er ging davon aus, daß „der Prozeß der sozialen, politischen sowie der geistig-kulturellen und ideologischen Annäherung der Klassen und Schichten … ein langfristiger und auch komplizierter Vorgang“ sei, „der nicht ohne Schaden künstlich beschleunigt werden“ dürfe. Zit. nach: Das politische System des Sozialismus in der Gegenwart. Überlegungen aus Staats-und rechtstheoretischer Sicht, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 30. Jg. (1982), Nr. 10, S. 1213 ff. Mit Blick auf die Blockparteien hatte Manfred Zinßler, gestützt auf die Lötsch-Thesen (vgl. Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 28. Jg. [1980], Nr. 1, S. 26 ff.) 1983 geschrieben, für die inhaltliche Ausgestaltung des „langfristigen Bündnisses“ stelle die „Dialektik zwischen der sozialen Annäherung und der Reproduktion sozialer Unterschiede eine Schlüsselfrage dar“. In seiner Sicht hatten die Erfahrungen der letzten Jahre verdeutlicht, daß die „sozial determinierten Triebkräfte“ sowohl aus den „zunehmenden Gemeinsamkeiten“ stammten als auch aus den „spezifischen Potenzen der Eigentumsformen in Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe“ sowie aus den „Inhalten und Bedingungen geistiger Arbeit“. Die dem Sozialismus „wesenseigenen Unterschiede“ seien „nicht schlechthin Relikte der Vergangenheit“, sie könnten vielmehr „unter bestimmten Bedingungen eine progressive Rolle spielen“. Manfred Zinßler, Zu Grundfragen der Stellung der mit der SED befreundeten Parteien im politischen System der DDR, in: Aktuelle Beiträge aus der gesellschaftswissenschaftlichen Forschung. Zu Problemen der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft (Thematische Information und Dokumentation, hrsg. v. d. Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Reihe A [Analytisch-synthetische Informationen]), Nr. 39, S. 115 ff., hier S. 128.

    Google Scholar 

  30. Hager, Gesetzmäßigkeiten (Anm. 26) S. 29.

    Google Scholar 

  31. Klaus Ahrends, Aktuelle Probleme der Entwicklung und Festigung des genossenschaftlichen Eigentums in der Landwirtschaft der DDR, in: Thematische Information und Dokumentation, hrsg. v. d. Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Reihe B, H. 62 (Neue Aspekte der Dialektik von modernen Produktivkräften und sozialistischen Produktionsverhältnissen. Materialien des wissenschaftlichen Kolloquiums des Instituts für Politische Ökonomie des Sozialismus der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED am 19. Juni 1986 aus Anlaß des 40. Jahrestages des Volkseigentums), Berlin (DDR) 1987, S. 61 ff.

    Google Scholar 

  32. Vgl.-Dietrich Staritz, Neue Akzente in der SED-Bündnispolitik, in: DDR-Report, 16. Jg. (1983), Nr. 2,S. 70 ff.

    Google Scholar 

  33. Vgl. Maria Haendcke-Hoppe, Kurskorrekturen in der Handwerkspolitik der DDR, in: Deutschland Archiv, 14. Jg. (1981), Nr. 12, S. 1276 ff.; Irene Falconere, Zur Rolle der Handwerker und Gewerbetreibenden im gesellschaftlichen Reproduktionsprozeß der DDR unter den veränderten Reproduktionsbedingungen der 80er Jahre, in: Wirtschaftswissenschaft, 30. Jg. (1982), Nr. 9, S. 1337 ff. Dieser Wandel ist um so bedeutsamer, als am Beginn der Ära Honecker ja die Absicht stand, diese Eigentumsform rasch zu überwinden — womöglich im Kontext der damals (zumindest intern) diskutierten Losung, die Muttermale der alten Gesellschaft rasch zu tilgen und bis 1975 den Sieg des Sozialismus zu verkünden.

    Google Scholar 

  34. Vgl. Neues Deutschland v. 22.10.1985.

    Google Scholar 

  35. Otto Reinhold, Die Gestaltung unserer Gesellschaft. Die theoretische Konzeption der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und die gesellschaftspolitische Strategie der SED, Berlin (DDR) 1986, S. 20 f. Zu den „objektiven Ursachen“ für Religion im Sozialismus rechnete der Philosoph (Spezialgebiet: „Wissenschaftlicher Atheismus“) Olof Klohr (früher Friedrich-Schiller-Universität Jena, dann Ingenieurhochschule für Seefahrt, Warnemünde/Wustrow), gestützt auf Untersuchungen in anderen RGW-Ländern, bereits 1980 die „unzureichende Entwicklung der ökonomischen, politischen und sozialen Praxis und der sozialen Beziehungen“. Sie unterschieden sich „natürlich qualitativ“ von den Wurzeln der Religion in der Klassengesellschaft, könnten aber „nicht einfach als ‚Mängel‘, als ‚Fehler ‘des Sozialismus angesehen werden“. Sie seien vielmehr Erscheinungsform der Entwicklung, der „Reifung“ der Gesellschaft. Vgl. Olof Klohr, Anmerkungen zur Rolle der Religion in der sozialistischen Gesellschaft, in: Pädagogische Hochschule „Lieselotte Hermann“ Güstrow, Forschungsberichte und Beiträge (Marxistischleninistische Grundpositionen zur Einbeziehung der Christen in die weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sowie zur Rolle und Funktion der Kirchen und der Theologie in der sozialistischen Gesellschaft. II. Güstrower Symposium. 15.–17.10.1980. Referate und Beiträge), o.O., o.J. (1980), S. 38. Auf diesem Symposium hob Hans Lutter (wie Klohr „Wissenschaftlicher Atheist“) hervor, angesichts der Wirksamkeit insbesondere der evangelischen Kirchen sei die Kirchenpolitik darauf gerichtet, „die Kirchen bei uns zu beheimaten“, um ihre „objektiv gegebenen Potenzen in positiver Weise für den Sozialismus“ wirksam zu machen. Ebd., S. 24. Diese Hinweise verdanke ich Horst Dähn.

    Google Scholar 

  36. Einen speziellen Aspekt dieses Problemfeldes beleuchtet Magdalena Heider, Zwischen Staat und Kirche. Diakonische Arbeit in der DDR seit 1969, in: Deutsche Studien, XXIV. Jg. (1986), Nr. 96, S. 358 ff. Zur Geschichte der Staat-Kirche-Beziehungen s. Horst Dähn, Konfrontation oder Kooperation? Das Verhältnis von Staat und Kirche in der SBZ/DDR 1945–1980, Opladen 1983.

    Google Scholar 

  37. Vgl. Richard Mand/Carola Schulz, Gesellschaftliche Organisationen, Interessen und Grundrechtsverwirklichungen. Gedanken zur Entfaltung der Triebkräfte des Sozialismus, in: Staat und Recht, 34. Jg. (1985), Nr. 2, S. 124 ff.

    Google Scholar 

  38. So Rolf Schönefeld und Peter Zotl in ihren „Konzeptionellen Leitlinien für die Tätigkeit des Problemrates ‚Politische Organisation der sozialistischen Gesellschaft‘“, in: Politische Organisation (Anm. 18), S. 20; vgl. zu den kulturellen Aspekten dieses Komplexes auch Helmut Hanke/Thomas Koch, zum Problem der kulturellen Identität. Anregungen für eine Diskussion, in: Weimarer Beiträge, 31. Jg. (1985), Nr. 8, S. 1237 ff.

    Google Scholar 

  39. Vgl. Die gesellschaftlichen Organisationen (Anm. 19), S. 8.

    Google Scholar 

  40. Zit. nach Uwe-Jens Heuer/Rolf Schönefeld, Aktuelle Probleme der Entfaltung der sozialistischen Demokratie als Hauptentwicklungsrichtung der Staatsmacht in sozialistischen Ländern Europas, in: Informationsbulletin Wissenschaftlicher Kommunismus, Jg. 11 (1985), Nr. 3, S. 4 ff., hier S. 6.

    Google Scholar 

  41. Das Colloquium ging auf eine gemeinsame Tagung der Räte für Staats-und rechtswissenschaftliche-und Imperialismusforschung zurück und wurde von Uwe-Jens Heuer geleitet. Die einführenden Referate hielten Ekkehard Lieberam, Wolfgang Weichelt, Karl-Heinz Röder und Dieter Segert (die ersten drei Akademie der Wissenschaften der DDR, der vierte Humboldt-Universität). Vgl. Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 35. Jg. (1987), Nr. 4, S. 352 ff.

    Google Scholar 

  42. Darauf jedenfalls scheinen Intensität und Dauer der Diskussionen hinzudeuten, die öffentlich im wesentlichen in der Deutschen Zeitschrift für Philosophie und in Staat und Recht geführt werden, und in der auch Wissenschaftler zu Wort kommen, die nicht in den forschungsleitenden Institutionen tätig sind. Die Tendenz dieser Debatte weist durchaus in die Richtung, die Rüdiger Thomas in Anlehnung an Interpretationskonzepte für Formierungsprozesse in westlichen Systemen als „gelenkten integralen Korporatis-mus“ kennzeichnete. Vgl.: Mit altem Kompaß zu neuen Ufern? Anmerkungen zum X. Parteitag der SED, in: DDR Report, 14. Jg. (1981), Nr. 5, S. 270.

    Google Scholar 

  43. Daß dies nicht ohne Echo bleibt, zeigte das Referat des (wiedergewählten) 1. Bezirksvorsitzenden des Kulturbundes in Schwerin im Frühjahr 1987, das der Sonntag (Nr. 13 v. 22.3.1987) so zitierte: „Wir wollen als Kulturbund mehr in die Vorbereitung von Beschlüssen und nicht nur in die Realisierung einbezogen werden.“.

    Google Scholar 

  44. Vgl. Siegfried Suckut, 40 Jahre CDU. Anmerkungen zu einem politischen Jubiläum, in: Kirche im Sozialismus, 11. Jg. (1985), Nr. 4, S. 141 f. Weder in eher theoretischen Erörterungen (Friedel Harder/Rolf Schönefeld/Manfred Zinßler, Die Rolle der mit der SED befreundeten Parteien im politischen System der DDR, in: Staat und Recht, 35. Jg. [1986], H. 4, S. 275 ff.) noch in Berichten über ihre Praxis (Michael Böttger, Zum Platz der mit der SED befreundeten Parteien bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft [unter besonderer Beachtung des Zeitraums nach 1976], in: Historische Leistungen der SED bei der Errichtung der sozialistischen Gesellschaft in der DDR. Materialien eines wissenschaftlichen Kolloquiums … der Akademie für Gesellschaftswissenschaften… am 26. März 1986 in Berlin, hrsg. vom Institut für Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung der Akademie …, Berlin 1986, S. 93) wird jedoch über mehr reflektiert als über deren „vertiefte Zusammenarbeit“ mit der SED, die zur „Mobilisierung“ der Mitglieder dieser Parteien für die Gesellschaftsstrategie beitrage.

    Google Scholar 

  45. Fred Dumke, Aspekte sozialistischen Staatsbewußtseins und sozialistischen Geschichts-bewußtseins in der politisch-ideologischen Arbeit der NDPD, in: Beiträge zur Theorie und Praxis der politischen Organisation der sozialistischen Gesellschaft, hrsg. v. Kurt Schneider, Karl-Marx-Universität Leipzig, Sektion Wissenschaftlicher Kommunismus, Forschungsgruppe „Politische Organisation der sozialistischen Gesellschaft“, als Ms. vervielfältigt, Dresden/Leipzig 1985, S. 90.

    Google Scholar 

  46. Zit. nach: Die wissenschafts-und bildungspolitischen Aufgaben unserer Universitäten und Hochschulen im Studienjahr 1983/84, in: Das Hochschulwesen, 31. Jg. (1983), Nr. 9, S. 256 ff., hier S. 277.

    Google Scholar 

  47. Uwe-Jens Heuer, Zur Geschichte des marxistisch-leninistischen Demokratiebegriffs, in: Karl-Heinz Röder (Hrsg.), Politische Theorie und sozialer Fortschritt, Berlin (DDR), S. 183 ff., hier S. 185. Heuers in diesen Fragen seit Jahren gleiche Position wurde als bekannt vorausgesetzt und deshalb vernachlässigt, seine Teilhabe an der gegenwärtigen Diskussion aber dokumentiert (vgl. Anm. 25, 40 u. 41).

    Google Scholar 

  48. Daß hier Probleme liegen mögen, wird auch in der DDR gesehen. So heißt es in einer soziologischen Studie: „Massenhafte politische Fähigkeit weckt — wie jede Fähigkeit — massenhaft neue Bedürfnisse, die eben auch auf die politische Sphäre orientiert sind.“ Insofern sei ein Mehr an Partizipation nicht nur „eine Herausforderung an die Bürger“, sondern „zugleich eine … an die politische Sphäre selbst“. Karl-Otto Richter, Soziologische Überlegungen zu Dimensionen und Charakteristika politischer Tätigkeit in der DDR, in: Informationen zur soziologischen Forschung in der DDR, hrsg. v. d. Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Zentralstelle für soziologische Information und Dokumentation, 21. Jg. (1985), Nr. 6, S. 14 ff., hier S. 38. Werden hingegen „schöpferische Potenzen“ nicht in Anspruch genommen oder abgefordert, könne es — so sieht es John Lekschas — zu „spontanen Wirkungen“ kommen, die über Lethargie, den „Rückzug in die Privatheit“ bis zur „Widersetzlichkeit oder oppositionellem Verhalten reichen können“. Demokratie sei mithin auch ein Prophylaktikum gegen Kriminalität. Diskussionsbeitrag zu U.-J. Heuer, in.-Heuer, Überlegungen (Anm. 25), S. 61.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Gert-Joachim Glaeßner

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1988 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Staritz, D. (1988). „... wie die Luft zum Leben“ Tendenzen des Wandels im politischen System der DDR. In: Glaeßner, GJ. (eds) Die DDR in der Ära Honecker. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, vol 56. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85308-0_17

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85308-0_17

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11922-9

  • Online ISBN: 978-3-322-85308-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics