Zusammenfassung
Die Bodenreform ist nur ein Aspekt der Agrarreform und bezieht sich auf den Vorgang, durch den Veränderungen in der Form des Landbesitzes herbeigeführt werden. Gewöhnlich ist das Resultat eine gleichmäßigere Bodenverteilung, d. h. eine geringere Konzentration des Landbesitzes, und damit eine größere Sicherheit für die Bauern. Andere gleichzeitig stattfindende Veränderungen können die Verringerung oder Abschaffung der Pachtzahlungen und die Neuverteilung von Hilfsmitteln einschließen. Die Bodenreform kann ein Selbstzweck sein, aber auch nur der erste Schritt in einer Reihe institutioneller Veränderungen: In China z B glaubten viele traditionelle Reformer, daß die Landreform an sich die Lösung der landwirtschaftlichen Probleme Chinas bringen würde; doch die Landreformer in der KPCh betonten, daß die Enteignung der Grundherren und die Verteilung ihres Bodens an arme und landlose Bauern nur ein Vorspiel für weitere Reformen seien, die letztlich zur landwirtschaftlichen Kollektivierung führen. So kann, obwohl im folgenden die wirtschaftliche Rolle der Agrarreform im Mittelpunkt steht, die Entwicklung auch durch politische oder andere nichtwirtschaftliche Faktoren motiviert sein.
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© 1976 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Ash, R. (1976). Agrarreformen. In: Franke, W. (eds) China. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83767-7_2
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Print ISBN: 978-3-531-09217-1
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