Zusammenfassung
Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts 1989/90 und der deutschen Wiedervereinigung haben sich die Rahmenbedingungen für die internationale Politik und besonders für die Politik in Europa fundamental verändert. Dieser gegen Ende der 80er Jahre einsetzende weltpolitische Strukturwandel musste sich auch auf die deutsch-französischen Beziehungen auswirken. Das alte Gleichgewicht zwischen Frankreich und Deutschland, das im wesentlichen auf dem französischen Großmachtanspruch sowie der Teilung Deutschlands beruhte, bestand nicht länger. Im deutsch-französischen Bilateralismus, der seit den Tagen de Gaulles und Adenauers durch den Freundschaftsvertrag von 1963 eine Institutionalisierung gefunden hatte, musste nun eine Veränderung eintreten. So war es nicht erstaunlich, dass zunächst in der politischen Klasse Frankreichs im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung „Irritationen“auftraten und dass sich die deutsch-französischen Beziehungen nach Öffnung der Berliner Mauer im November 1989 verschlecherten. Erst nach der Wahl der ersten freien Volkskammer im März 1990 in der DDR erfuhren die deutsch-französischen Beziehungen eine deutliche Verbesserung, als Frankreich sich aktiv in den Wiedervereinigungsprozess einschaltete. Zunehmend entwickelte sich ein aktiver Bilateralismus zwischen den beiden Staaten, der sich insbesondere in der Wirtschafts- und Währungspolitik sowie in der Außen- und Sicherheitspolitik niederschlug.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Woyke, W. (2004). Vorwort. In: Deutsch-französische Beziehungen seit der Wiedervereinigung. Grundlagen für Europa, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81021-2_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-4174-6
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