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Statistik und Einheit der Wissenschaften von Quetelets Physique Sociale zu Neuraths Soziologie im Physikalismus

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Wissenschaft und Praxis

Part of the book series: Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis ((WIENER KREIS,volume 22))

Abstract

Zusammenfassung

Der belgische – aber in der französischen Tradition der mathématique sociale zu verortende – Autor der Physique Sociale Adolphe Quetelet (1796–1874) und der Förderer der „Soziologie im Physikalismus“ und Wiener Kreis-Mitglied Otto Neurath (1882–1945) stimmten in wesentlichen Punkten überein: in ihrer empiristischen Auffassung der Sozialwissenschaften, in der einheitlichen Konzeption der Natur- und Sozialwissenschaften und in der Überzeugung, dass die Statistik ein wertvolles Instrument zur Erforschung und auch zur Verbesserung sozialer Umstände ist. Der vorliegende Beitrag untersucht Kontinuitätsaspekte zwischen den beiden Autoren und beleuchtet einen Transfer des empiristisch-quantitativen Zugangs zu gesellschaftlichen Phänomenen aus einer älteren französischen empiristischen Tradition in die österreichische Soziologie. Dass ein solcher Ansatz während der Entstehungsphase der Sozialwissenschaften in Deutschland abgelehnt und die Sozial- und Naturwissenschaften dementsprechend getrennt aufgefasst wurden, macht deutlich, dass wir es hier mit einem Spezifikum der französischen und österreichischen Einstellung zu tun haben.

In systematischer Hinsicht wird insbesondere der Zusammenhang zwischen der Anwendung der Statistik (Praxis) und einer einheitlichen Wissenschaftsauffassung (Theorie) hervorgehoben. Sowohl bei Quetelet als auch bei Neurath unterstützen sich diese beiden Aspekte gegenseitig, freilich mit einer interessanten Umdrehung der Argumentationslinie: während Quetelet auf die Statistik verwiesen hatte, um zu behaupten, dass die Sozialwissenschaften hinsichtlich der Objektivität und der Determiniertheit den Naturwissenschaften gleichwertig sind, wies Neurath auf die Statistik hin, um zu behaupten, dass die Naturwissenschaften genauso wie die Sozialwissenschaften durch ein gewisses Maß an Undeterminiertheit und Unterdeterminiertheit charakterisiert sind.

Abstract

The present paper focuses on the work of Adolphe Quetelet (1796–1874), the Belgian author of the Social Physics who worked in the tradition of the French mathématique sociale, and on Otto Neurath (1882–1945), the member of the Vienna Circle who supported a “sociology within physicalism”. They shared some important philosophical and methodological positions: an empiricist approach to the social sciences, a unitary conception of the natural and the social sciences, and the appreciation of statistics as a tool for investigating and also reforming society. My paper analyses these elements of continuity between the two authors, in order to highlight how an empirical-quantitative approach to society was (at least partially) inherited by Austrian sociology from an earlier French tradition. In contrast, most German statisticians refused such an approach at the time in which social sciences were developing in Germany, and they strongly believed in an in-principle difference between natural and social sciences.

From a systematic point of view, my paper devotes a special attention to the relationship between the application of statistics (praxis) and a unitary conception of the sciences (theory). Both in Quetelet’s and in Neurath’s work these two aspects support each other. Nevertheless Neurath can be said to have turned Quetelet’s reasoning upside-down: While Quetelet appealed to statistics to claim that the social sciences can reach the same objectivity and determinacy as the natural ones, Neurath referred to statistics to argue that the natural sciences – exactly like the social ones – are characterized by a certain degree of indeterminacy and underdetermination.

Résumé

Cette étude porte sur l’œuvre du Belge, Adolphe Quetelet (1796–1874), auteur de la Physique sociale, lequel s’inscrit dans la tradition de la mathématique sociale, et de Otto Neurath (1882–1945), membre du Cercle de Vienne, qui soutint une « sociologie dans le contexte du physicalisme ». Ces deux auteurs partagent certaines positions philosophiques et méthodologiques : une approche empiriste des sciences sociales, une conception unitaire des sciences naturelles et sociales ainsi qu’une appréhension de la statistique comme outil d’étude et de réforme de la société. Notre contribution analyse ces éléments communs aux deux auteurs et montre à partir de là que la sociologie autrichienne a hérité son approche empirico-quantitative d’une tradition française antérieure ; alors que les statisticiens allemands – au moment même où les sciences sociales sont en train de prendre leur essor en Allemagne – refusent ce type de démarche et défendent la thèse d’une différence de principe entre sciences naturelles et sciences sociales.

D’un point de vue systématique, notre étude porte une attention particulière au rapport entre l’application de la statistique (pratique) et la conception unitaire des sciences (théorie). Tant dans les ouvrages de Quetelet que dans ceux de Neurath, ces deux aspects s’appuient mutuellement. On notera néanmoins ici que Neurath renverse le raisonnement de Quetelet : si ce dernier recourut à la statistique pour affirmer que les sciences sociales peuvent atteindre la même objectivité et la même détermination que les sciences naturelles, Neurath se réfère, quant à lui, à la statistique pour soutenir que les sciences naturelles – tout comme les sciences sociales – se caractérisent par un certain degré d’indétermination et de sous-détermination.

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Notes

  1. 1.

    Ich beziehe mich hier auf die deutsche Version des Neurathschen Aufsatzes, die in den Gesammelten philosophischen und methodologischen Schriften von Neurath viel später veröffentlicht wurde: Otto Neurath , „Die Entwicklung des Wiener Kreises und die Zukunft des Logischen Empirismus“, in: Rudolf Haller/Heiner Rutte (Hrsg.), Otto Neurath , Gesammelte philosophische und methodologische Schriften. Wien: Verlag Hölder-Pichler-Tempsky 1981, S. 673–702 (vgl. S. 676).

  2. 2.

    Was den Wiener Kreis betrifft, kann man z. B. die einfache Tatsache nicht ignorieren, dass zwei seiner Hauptmitglieder (Schlick und Carnap ) aus Deutschland kamen und in Deutschland ihre Ausbildung gehabt hatten; selbst Otto Neurath hat wesentliche Phasen seines Lebens und seiner Ausbildung in Deutschland erlebt. Thomas Uebel untersucht eingehend die Gültigkeit der Neurathschen Behauptung in seinem „Otto Neurath , the Vienna Circle and the Austrian Tradition“, in: Anthony O’Hear (Hrsg.), German Philosophy since Kant . Cambridge: Cambridge University Press 1999, S. 249–269.

  3. 3.

    Die physique sociale von Quetelet, die den Ausgangspunkt vorliegenden Beitrags bieten wird, entstand in einer Zeit, in der sich die Soziologie als eigenständige Disziplin noch nicht durchgesetzt hatte, und ist aus heutiger Sicht eher als eine Kombination von Soziologie, Psychologie und Anthropometrie aufzufassen. Was die Soziologie als Disziplin in Österreich betrifft, datiert John Torrance erst im Jahr 1885 (Erscheinungsjahr des wichtigen Werks von Ludwig Gumplowicz, Grundriß der Soziologie) den Anfang ihrer Entstehung (vgl. John Torrance, „Die Entstehung der Soziologie in Österreich. 1885–1935“, deutsche Übersetzung von „The Emergence of Sociology in Austria. 1885–1935“ (1976), in: Wolf Lepenies (Hrsg.), Geschichte der Soziologie. Studien zur kognitiven, sozialen und historischen Identität einer Disziplin. Bd. 3, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1981, S. 443–495). Gumplowicz fungiert als Begründer der Soziologie im Habsburgerreich auch im neulich erschienenen Buch von Gertraude Mikl-Horke, Soziologie. Historischer Kontext und soziologische Theorie-Entwürfe. 6. Auflage, München: Oldenbourg Verlag 2011 (vgl. S. 88). Über die Institutionalisierung der Soziologie in Österreich vgl. auch Christian Fleck, Rund um „Marienthal“. Von den Anfängen der Soziologie in Österreich bis zu ihrer Vertreibung. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1990, S. 35–69.

  4. 4.

    Vgl. Torrance, „Die Entstehung der Soziologie in Österreich. 1885–1935“, op. cit., S. 443: „Der österreichische Beitrag zur Entstehung der Soziologie war bedeutend und eigenständig, wenn gleich diese Eigenheit häufig übersehen worden ist. Teilweise rührt dies von der Tendenz her, nicht zwischen österreichischem und deutschem Denken zu unterscheiden […]“.

  5. 5.

    So basierte z. B. die Soziologie für den schon erwähnten Gumplowicz (siehe Fußnote 3) auf einer „induktiven Methode“ und psychologische und kulturelle Phänomene spielten dabei eine untergeordnete Rolle; diese Einstellung teilte auch Eugen Ehrlich (1862–1922), Wiener Begründer der Rechtssoziologie, der, so Torrance, seine soziologische Arbeit „im Gegensatz zur Auffassung der Historischen Rechtsschule in Deutschland“ „mit induktiver und beobachtender Methode“ durchführte (vgl. Torrrance, „Die Entstehung der Soziologie in Österreich. 1885–1935“, op. cit., S. 446 und S. 449). Bezüglich der darauf folgenden Entwicklung schreibt Mikl-Horke (Soziologie, op. cit., S. 92): „Bemerkenswert ist an der Entwicklung der Soziologie in Österreich, dass zumindest in der Monarchie die geisteswissenschaftlichen Elemente eher gering ausgeprägt waren. Der Historismus in der Malerei (Makart) und in der bildenden Kunst hatte in Österreich keine nennenswerte Entsprechung in der Wissenschaft, ganz besonders dann nicht, wenn man damit die große Bedeutung des Historismus für die Wissenschaften in Deutschland vergleicht. […] In der Nationalökonomie gab es zwar eine Reihe von Vertretern einer historistischen Auffassung […] Es gab auch eine Reihe von Ökonomen, die es verstanden, historische Volkswirtschaftslehre und individualistische Ansätze zu vereinen […] Im Übrigen dominierten aber ,positivistische‘ und rationalistische Ansätze, was auf den besonderen Einfluss zurückzuführen war, den Ernst Mach und der Logische Positivismus in Wien hatten. Die Naturwissenschaften und deren Erkenntnismethode hatten hier auf die Sozialwissenschaften einen prägenden Einfluss.“ Wobei Fleck (Rund um „Marienthal“. Von den Anfängen der Soziologie in österreichen bis zu ihrer Vertreibung, op. cit., S. 71) bezüglich der österreichischen Soziologie in der Ersten Republik kritisch bemerkt: „Man propagierte zwar eine empirische Soziologie und schrieb Aufsätze und Bücher, welche den Nachweis der Sinnhaftigkeit, Richtigkeit und Angemessenheit einer derart vorgehenden Disziplin erbringen sollten, ohne allerdings selbst den empirischen Beweis zu erbringen“. Was die Kontinuität der damaligen österreichischen Soziologie mit der französischen Tradition betrifft, ist es bemerkenswert, dass der Großteil der Reihe „Philosophisch-soziologische Bücherei“, die vom Wiener Soziologen und Mitbegründer der Wiener Soziologischen Gesellschaft Rudolf Eisler herausgegeben wurde, aus Übersetzungen französischer Werke bestand (vgl. die Präsentation der Reihe auf dem Umschlag von dem Band XIX – eine Ausnahme zum gerade Gesagten: Francis Galton, Genie und Vererbung, Leipzig: Klinkhardt 1910. Über die Wiener Soziologische Gesellschaft vgl. Fleck, Rund um „Marienthal“. Von den Anfängen der Soziologie in Österreich bis zu ihrer Vertreibung. op. cit., S. 41–55, wo auch die „Differenz zwischen Wiener und deutschen Soziologen illustriert“ wird, S. 51).

  6. 6.

    Vgl. Paul Neurath , „Otto Neurath und die Soziologie“, in: Rudolf Haller (Hrsg.), Schlick und Neurath . Ein Symposion. Amsterdam: Rodopi 1982, S. 223–240 (vgl. insb. S. 233–235).

  7. 7.

    Eine wichtige Quelle zur Geschichte der empirisch-quantitativen Sozialforschung und zur Arbeit von Quetelet ist bezeichnenderweise ein Aufsatz von dem aus Österreich stammenden Soziologen Paul F. Lazarsfeld, der in der frühen Phase seiner soziologischen Arbeit im Kontakt mit dem Wiener Kreis stand (Vgl. Friedrich Stadler, Studien zum Wiener Kreis. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1997, S. 84, 157 und 382–383): Paul F. Lazarsfeld, „Notes on the History of Quantification in Sociology – Trends, Sources and Problems“, in: Isis, Vol. 52, No. 2, 1961, S. 277–333.

  8. 8.

    Die Frage nach der Anwendbarkeit von Wahrscheinlichkeit und Statistik innerhalb verschiedener Disziplinen in Zusammenhang mit der Frage nach der Einheitlichkeit der Wissenschaften ist immer noch aktuell: Donald Gillies hat z. B. noch unlängst dafür argumentiert, dass die Auffassung der Wahrscheinlichkeit in den Sozialwissenschaften bzw. in den Naturwissenschaften unterschiedlich sein soll und dass diese These der Anerkennung eines wesentlichen Unterschieds zwischen Natur- und Sozialwissenschaften entspricht (Donald Gillies, Philosophical Theories of Probabilities. New York: Routledge 2000; vgl. S. 187–200).

  9. 9.

    Vgl. z. B. Theodore M. Porter, The Rise of Statistical Thinking 1820–1900. Princeton: Princeton University Press 1986 (Part II); Stephen M. Stigler, The History of Statistics. Cambridge, Mass./London: Belknap Press of Harvard University Press 1986 (Part II, Ch. 5); Lorenz Krüger/Lorraine J. Daston/Michael Heidelberger (Hrsg.), The Probabilistic Revolution, Vol. I: Ideas in History. Cambridge, Mass.: MIT Press 1987; Gerd Gigerenzer et al. (Hrsg.), The Empire of Chance. Cambridge: Cambridge University Press 1989 (Ch. 2); Matthias Schramm, „Moralische und statistische Gesetze. Zu Adolphe Quetelets sozialer Physik“, in: Jean-Pierre Wils/Dietmar Mieth (Hrsg.), Ethik ohne Chance? Erkundungen im technologischen Zeitalter. Tübingen: Attempto 1989, S. 45–68; Ian Hacking, The Taming of Chance. Cambridge: Cambridge University Press 1990 (Chaps. 13–15 and 20–21).

  10. 10.

    Die erste Ausgabe der Queteletschen Physique sociale – auf die ich mich im vorliegenden Beitrag beziehe – wurde 1835 unter dem Titel Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale veröffentlicht (Adolphe Quetelet, Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale. Paris: Bachelier, Imprimeur-Libraire 1835). Das Werk wurde 1838 ins Deutsche und 1842 ins Englische übersetzt und veröffentlicht. 1869 veröffentlichte Quetelet eine neue, stark erweiterte Ausgabe seines Werks mit dem Titel Physique sociale, ou Essai sur le développement des facultés de l’homme. Über die verschiedenen Ausgaben und Übersetzungen des Queteletschen Werks vgl. Schramm, „Moralische und statistische Gesetze. Zu Adolphe Quetelets sozialer Physik“, op. cit., S. 51–52 und die „Introduction“ in: Éric Vilquin/Jean-Paul Sanderson (Hrsg.), Adolphe Quetelet, Physique sociale, ou Essai sur le développement des facultés de l’homme [1869]. Gilly: Académie royale de Belgique 1997.

  11. 11.

    Zitat aus Laplace, Essai philosophique sur les probabilités (1814), Titelblatt von Quetelet, Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale, op. cit. Quetelet führte das durch, was bei Laplace eher ein Wunsch geblieben war (vgl. Schramm, „Moralische und statistische Gesetze. Zu Adolphe Quetelets sozialer Physik“, op. cit., S. 47).

  12. 12.

    Auguste Comte beanspruchte (umsonst) die Prägung des Ausdrucks physique sociale (vgl. Schramm, „Moralische und statistische Gesetze. Zu Adolphe Quetelets sozialer Physik“, op. cit., S. 52); die Idee einer Hierarchie der Wissenschaften und die Ablehnung der Anwendung der Mathematik (d. h. auch der Statistik) auf die Sozialwissenschaften unterschieden aber die Position von Comte von jener Quetelets (vgl. Porter, The Rise of Statistical Thinking 1820–1900, op. cit., S. 155–156).

  13. 13.

    Quetelet, Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale, op. cit., I, S. 21. Vgl. auch Ibid. I, S. 2: „Il est évident que je n’entends point parler ici des sciences spéculatives […]“. Dieser Aspekt der Queteletschen Physique sociale wird von den englischen Herausgebern des Queteletschen Werk besonders geschätzt: „He [Quetelet] shows […] that he is no theorist or system-maker, but simply wishes to arrive at truth by the only legitimate way, namely, the examination of facts – the incontrovertibile facts furnished by statistical data“ („Publishers’ notice“, in: Adolphe Quetelet, A Treatise on Man and the Development of his Faculties. Edinburgh: W. und R. Chambers 1842).

  14. 14.

    Quetelet, Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale, op. cit. I, S. 4 und II, Livre Troisième.

  15. 15.

    Ibid., II, S. 98: „[…] l’on peut les apprécier, en admettant qu’elles sont proportionnelles aux effets qu’elles produisent“.

  16. 16.

    So schreibt Quetelet in seinem Vorwort zur schon erwähnten englischen Ausgabe seines Werks: „Preface of M. Quetelet“, in: Quetelet, A Treatise on Man and the Development of his Faculties, op. cit., S. viii, meine Hervorhebungen.

  17. 17.

    Quetelet, Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale, op. cit., I, S. 12 (Hervorhebung im Originaltext).

  18. 18.

    Vgl. die Tabelle in Ibid. I, S. 8.

  19. 19.

    Vgl. Ibid., II, Livre Troisieme, Kap. III.

  20. 20.

    Vgl. Ibid., II, Livre Troisieme, Kap. I, § II, in dem Quetelet zum folgenden interessanten Schluss kommt: „La folie semble croîre en raison de l’intelligence pour l’individu, et de la civilisation pour les différents pays“.

  21. 21.

    Vgl. Ibid., II, Livre Quatrième.

  22. 22.

    Ibid., I, Introduction, § III. Über die Probleme, die im Queteletschen Begriff von „Gesetz“ stecken, vgl. Bernard-Pierre Lécuyer, „Probability in Vital and Social Statistics: Quetelet, Farr, and the Bertillons“, in: Krüger/Daston/Heidelberger (Hrsg.), The Probabilistic Revolution, Vol. I: Ideas in History, op. cit., S. 317–336.

  23. 23.

    Quetelet, Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale, op. cit., I, S. 28.

  24. 24.

    „[The deterministic account of statistical regularities] was built on two complementary ideas: (i) the causal efficacy of structural conditions […] and (ii) the mutual compensation of accidental causes“ (Lorenz Krüger, „The Slow Rise of Probabilism: Philosophical Arguments in the Nineteenth Century“, in: Krüger/Lorraine/Heidelberger (Hrsg.), The Probabilistic Revolution, Vol. I: Ideas in History, op. cit., S. 71).

  25. 25.

    Eine Frage, die sich hier natürlich stellt, behandelt Hacking wie folgt: „Did phenomena really fit Quetelet’s curves? For a great many years, any empirical distribution that came up in a hump was Gaussian because that was all it could be. That was all it could be because of the story of little independent causes, which had, for a while, created another synthetic a priori truth. No one devised routine tests of goodness of fit, because the question did not arise. The first tests were not proposed for another 30 years […]“ (Hacking, The Taming of Chance, op. cit., S. 113). Für die genaue Definition der loi des causes accidentelles vgl. Lécuyer, „Probability in Vital and Social Statistics: Quetelet, Farr, and the Bertillons“, op. cit., S. 321. Lécuyer, sowie Schramm („Moralische und statistische Gesetze. Zu Adolphe Quetelets sozialer Physik“, op. cit., S. 54) heben die problematischen Seiten der Queteletschen Begriffe von „Gesetz“ und „Ursache“ hervor.

  26. 26.

    Quetelet, Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale, op. cit., I, S. 10.

  27. 27.

    Bezüglich des Zusammenhangs zwischen „expectation“ (oder, auf Latein, expectatio) und Rationalität im Rahmen der klassischen Wahrscheinlichkeitstheorie vgl. Lorraine J. Daston, Classical Probability in the Enlightenment. Princeton: Princeton University Press 1998, Kap. 1 und 2.

  28. 28.

    Bezüglich der Ergebnisse seiner Untersuchungen über die Verbrechensrate bemerkt z. B. Quetelet (Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale, op. cit., I, S. 10): „La société renferme en elle les germes de tous les crimes qui vont se commettre […]. C’est elle, en quelque sorte, qui prépare ces crimes, et le coupable n’est que l’instrument qui l’exécute. Tout état social suppose donc un certain nombre et un certain ordre de délits qui résultent comme conséquence nécessaire de son organisation. Cette observation, qui peut paraître décourageante au premier abord, devient consolante au contraire quand on l’examine de près, puisqu’elle montre la possibilité d’améliorer les hommes, en modifiant leurs institutions, leurs habitudes, l’état de leurs lumières, et, en général, tout ce qui influe sur leur manière d’Etre.“ Vgl. auch das letzte Kapitel des Werks (Ibid., II, S. 294 ff.). Über die Beziehungen zwischen den politischen Positionen von Quetelet (und von anderen Autoren) und der Statistik vgl. Porter, The Rise of Statistical Thinking 1820–1900, op. cit. Teil I, Kap. 2.

  29. 29.

    „Quetelet maintained that a single method was appropriate for every science“ (Porter, The Rise of Statistical Thinking 1820–1900, op. cit., S. 48).

  30. 30.

    Dazu Schramm: „Quetelet kam als der rechte Mann zur rechten Zeit. Er entfesselte eine weltweite Woge der Begeisterung und wurde von ihr getragen. Er stellte die Statistik auf internationale Basis, sorgte für vergleichbare Maßstäbe. 1853 organisierte Quetelet den ersten internationalen Kongress für Statistik in Brüssel“ (Schramm, „Moralische und statistische Gesetze. Zu Adolphe Quetelets sozialer Physik“, op. cit., S. 57). Über die Rezeption von Quetelet in Frankreich und in England vgl. Lécuyer, „Probability in Vital and Social Statistics: Quetelet, Farr, and the Bertillons“, op. cit. Vgl. auch Kap. 1 und 2 (Teil I) von Porter, The Rise of Statistical Thinking 1820–1900, op. cit. Porter bemerkt: „The numerical social science of statistics never became as popular a movement in Germany as it had in Britain and France“ (S. 39).

  31. 31.

    Vgl. unten, Fußnote 38.

  32. 32.

    Zur Rezeption von Quetelet in Deutschland werden hier v. a. folgende Quellen berücksichtigt: Lazarsfeld, „Notes on the History of Quantification in Sociology – Trends, Sources and Problems“, op. cit., S. 283–294 und S. 309–310; Porter, The Rise of Statistical Thinking 1820–1900, op. cit. Teil I und Teil 3, Kap. 6; Ders., „Lawless Society: Social Science and the Reinterpretation of Statistics in Germany, 1850–1880“, in: Krüger/Daston/Heidelberger (Hrsg.), The Probabilistic Revolution, Vol. I, op. cit., S. 351–375; Ian Hacking, „Prussian Numbers 1860–1882“, Ibid., S. 377–394; Ders., The Taming of Chance, op. cit., insb. Ch. 5 und 15; Michael Heidelberger, „From Mill via von Kries to Max Weber: Causality, Explanation and Understanding“, in: Uljana Fest (Hrsg.), Historical Perspectives on Erklären and Verstehen. Dordrecht/Heidelber/London/New York: Springer 2010, S. 241–265. Dazu kommen drei ältere Quellen: Adolphe Wagner, Die Gesetzmäßigkeit in den scheinbar willkürlichen menschlichen Handlungen vom Standpunkte der Statistik. Hamburg: Boyes und Geisler, 1864; Georg Friedrich Knapp, „Die neuern Ansichten über Moralstatistik“, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 16, S. 237–250, 1871/72; Wilhelm Winkler, „Das Problem der Willensfreiheit in der Statistik“, in: Revue de l’Institut International de Statistique/Review oft he International Statistical Institute, Vol. 5, No. 2, 1937, S. 115–131.

  33. 33.

    Wagner, Die Gesetzmäßigkeit in den scheinbar willkürlichen menschlichen Handlungen vom Standpunkte der Statistik, op. cit., S. xiii–xiv.

  34. 34.

    Über die Entwicklung einer „Gesellschaftswissenschaft“ in Deutschland vgl. Mikl-Horke, Soziologie, op. cit., Kap. II, 2, insb. die Absätze „Grundbegriffe des deutschen Sozialdenkens: Staat, Volk, Kultur“ und „Historismus und Geisteswissenschaften“ (S. 43–48).

  35. 35.

    Porter, „Lawless Society: Social Science and the Reinterpretation of Statistics in Germany, 1850–1880“, op. cit., S. 354.

  36. 36.

    Unsere Problematik wäre in den breiteren Kontext des Ursprungs jener Methodenstreiten in den Sozialwissenshaften einzubetten, in denen Kategorien wie „Erklären“ und „Verstehen“, „quantitativ“ und „qualitativ“, „methodologischen Individualismus“ und „methodologischen Holismus“ gegenübergestellt wurden und werden. Eine detaillierte Analyse eines solchen Kontextes würde aber den Rahmen dieses Beitrags sprengen: unser Fokus wird sich daher auf die Auffassung der Statistik weiter beschränken. Mikl-Horke, Soziologie, op. cit. und Uljana Fest (Hrsg.), Historical Perspectives on Erklären and Verstehen, op. cit. bieten gute Ausgangspunkte für die erwähnte Einbettung.

  37. 37.

    Knapp, „Die neuern Ansichten über Moralstatistik“, op. cit., S. 240.

  38. 38.

    Knapp, „Die neuern Ansichten über Moralstatistik“, op. cit., S. 241–242. Vgl. auch „The Story of the Two Roots“ und die folgenden Absätze in Lazarsfeld, „Notes on the History of Quantification in Sociology – Trends, Sources and Problems“, op. cit., S. 283–294 (wo Lazarsfeld die Ablehnung des empirisch-quantitativen Ansatzes seitens der deutschen „Universitätsstatistik“ zu historischen Umständen zurückführt) und S. 309–310 (wo er die Auseinandersetzung der deutschen Statistiker mit der „französischen Schule“ behandelt und bezüglich dieser Debatte bemerkt: „in a way it can be considered the beginning of the modern debate on the role of quantification among sociologists“).

  39. 39.

    Quetelet, Sur l’homme et le développement de ses facultés ou Essai de physique sociale, op. cit., I, S. 14.

  40. 40.

    Henry Thomas Buckle, History of Civilization in England. Leipzig: Brockhaus 1865, Bd. I, S. 6–7.

  41. 41.

    Ibid., S. 33.

  42. 42.

    Knapp, „Die neuern Ansichten über Moralstatistik“, op. cit., S. 241.

  43. 43.

    Vgl. z. B. das folgende Zitat aus Knapp („Die neuern Ansichten über Moralstatistik“, op. cit., S. 243) mit dem immer noch aktuellen Problem des methodologischen Individualismus: „Die beiden Schulen unterscheiden sich also wesentlich durch die Richtung, in welcher die Erklärung fortschreitet: die Schule Buckles erklärt von aussen nach innen, sie sieht die Stätigkeit des Ganzen und beschränkt daher den Einzelnen; die deutsche Schule erklärt von innen nach aussen: sie nimmt den Einzelnen wie er ist und sucht nach Gründen für die Stätigkeit des Ganzen“. Eine aktuelle Darstellung der Frage des methodologischen Individualismus findet man in: Daniel Steel/Francesco Guala (Hrsg.), The Philosophy of Social Science Reader. New York: Routledge 2011, Part V.

  44. 44.

    Vgl. Elisabeth Nemeth, Otto Neurath und der Wiener Kreis. Revolutionäre Wissenschaftlichkeit als politischer Anspruch. Frankfurt/New York: Campus Verlag 1981, S. 148–155; Rainer Hegselmann, „Einleitung: Einheitswissenschaft – das positive Paradigma des Logischen Empirismus“, in: Joachim Schulte/Brian McGuinness (Hrsg.), Einheitswissenschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1992, S. 7–23; Nancy Cartwright/Jordi Cat/Lola Fleck/Thomas Uebel, Otto Neurath : Philosophy between Science and Politics. Cambridge: Cambridge University Press, 1996, Part 3; Elisabeth Nemeth/Nicolas Roudet (Hrsg.), Paris – Wien. Enzyklopädien im Vergleich. Wien/New York: Springer 2005.

  45. 45.

    Vgl. Paul Neurath , „Otto Neurath und die Soziologie“, op. cit., S. 233–235: Nachdem Paul Neurath die Polemik seines Vaters gegen Autoren wie Werner Sombart, Othmar Spann, Max Scheler und Max Weber erwähnt hat, fügt er hinzu: „Die hier zitierte deutsche Universitätssoziologie jener Zeit, der Neurath seine Forderung nach einer empirischen, metaphysikfreien Soziologie entgegenstellt, sah sich wohl selbst als eine mehr oder weniger philosophische Disziplin, jedenfalls betont als eine ‚Geisteswissenschaft‘ zum Unterschied von den ‚Naturwissenschaften‘ – eine Trennung der Neurath , als die Einheit der Wissenschaft behindernd, immer wieder entgegentrat […]“.

  46. 46.

    Vgl. Cartwright/Cat/Fleck/Uebel, Otto Neurath : Philosophy between Science and Politics, op. cit., S. 97–98, 118–119 und 111–112.

  47. 47.

    Paul Neurath , „Otto Neurath und die Soziologie“, op. cit., S. 232. Vgl. auch Cartwright/Cat/Fleck/Uebel, Otto Neurath : Philosophy between Science and Politics, op. cit., S. 5: „Neurath was above all a social scientist, and he […] saw the great power of statistics“.

  48. 48.

    Neurath , „Soziologie im Physikalismus“ (1931), in: Haller/Rutte (Hrsg.), Otto Neurath , Gesammelte philosophische und methodologische Schriften, op. cit., S. 533–562.

  49. 49.

    Vgl. z. B. Neurath , „Empirische Soziologie“ (1931), in: Haller/Rutte (Hrsg.), Otto Neurath , Gesammelte philosophische und methodologische Schriften, op. cit., S. 425.

  50. 50.

    Vgl. Neurath , „Soziologie im Physikalismus“, op. cit., § 4; Neurath , „Sozialbehaviorismus“ (1932), in: Haller/Rutte (Hrsg.), Otto Neurath , Gesammelte philosophische und methodologische Schriften, op. cit., S. 563–569.

  51. 51.

    Vgl. Neurath , „Empirische Soziologie“, op. cit., „Einleitung“ und Ders., „Soziologie im Physikalismus“, op. cit., § 3: „Soziologie keine Geisteswissenschaft“.

  52. 52.

    Vgl. Paul Neurath , „Otto Neurath und die Soziologie“, in: Haller (Hrsg.), Schlick und Neurath . Ein Symposion, op. cit., S. 235.

  53. 53.

    Vgl. Nemeth, Otto Neurath und der Wiener Kreis. Revolutionäre Wissenschaftlichkeit als politischer Anspruch, op. cit., Teil III, 3. Abschnitt: „Wir haben auf die ‚Wirklichkeit‘ verzichtet“. Vgl. auch die wirksame Zusammenfassung der Epistemologie Neuraths in Cartwright/Cat/Fleck/Uebel, Otto Neurath : Philosophy between Science and Politics, op. cit., S. 3: „Knowledge has no foundations. The things we believe can only be checked against other beliefs; nothing is certain; and all is historically conditioned“. In seinem Foundations of the Social Sciences schreibt tatsächlich Neurath : „Instead of saying, ,We compare the hypothesis with the facts’, I suggest we say, ,We compare the statements brought forward by the hypothesis with observation-statements’“ (Neurath , Foundations of the Social Sciences, in: International Encyclopedia of Unified Science, Vol. II, No. 1, Chicago: University of Chicago Press 1944; S. 5).

  54. 54.

    Vgl. z. B. Neurath , „Empirische Soziologie“, op. cit., S. 499: „Die Größen, welche die Soziologie verwendet, um das theoretische Schema zu konstruieren, mit Hilfe dessen konkrete Voraussagen gemacht werden sollen, hängen einerseits von dem Interesse ab, das man bestimmte Dingen entgegenbringt, dann aber auch von der Möglichkeit, gesetzmäßige Zusammenhänge mit Hilfe bestimmter Elemente zu erhalten. Man faßt Erscheinungen unter einem Oberbegriff zusammen, wenn man von ihnen irgendwelche gemeinsame Aussagen machen kann“.

  55. 55.

    „We cannot say with empiricism, ,exact measurement teaches us […]‘. In the social sciences, as in other sciences, we often meet collected results of measurement, and then we try to substitute such collections (called ,belonging to the same item‘) by certain ,index figures’, often called the ,correct‘ figures, whereas the others often are regarded as ,errors‘. Sometimes these terms are harmless, but sometimes they lead into a ,truth‘ phraseology and support an absolutist viewpoint. In the formulas of calculatory schemes we may speak of ,exact measurement‘ and therefore of ,error‘ also. But we cannot apply the results of the calculatory schemes to the aggregational discussions without making certain assumptions“ (Neurath , Foundations of the Social Sciences, op. cit., S. 24. Vgl. auch ibid., S. 33–34).

  56. 56.

    Vgl. Neurath , „Soziologie im Physikalismus“, op. cit., S. 537; Neurath , „Soziologische Prognosen“, in: Haller/Rutte (Hrsg.), Otto Neurath , Gesammelte philosophische und methodologische Schriften, op. cit., S. 771–776 (S. 771) und Neurath , Foundations of the Social Sciences, op. cit., S. 35.

  57. 57.

    Vgl. z. B. Otto Neurath , „Late Reflections on the Theory of Planning“, in: Thomas Uebel/Robert S. Cohen (Hrsg.), Otto Neurath , Economic Writings. Selections 1904–1945. Dordrecht/Boston/London: Kluwer 2004, S. 527–548: „[…] I think one should carefully analyze the work of our friends which deal with calculus under many aspects, sometimes, I think, introducing a kind of intellectual absolutism without knowing it“ (S. 553). Über die Einschränkungen der Anwendbarkeit der Mathematik und der Quantifizierung bei Neurath vgl. auch Cartwright/Cat/Fleck/Uebel, Otto Neurath : Philosophy between Science and Politics, op. cit., S. 112 und 193–194.

  58. 58.

    Otto Neurath , „Wege den wissenschaftliche Weltauffassung“, in: Haller/Rutte (Hrsg.), Otto Neurath , Gesammelte philosophische und methodologische Schriften, op. cit., S. 382–383 (Hervorhebung im Original).

  59. 59.

    Neurath , „Empirische Soziologie“, op. cit., S. 501.

  60. 60.

    Neurath , Foundations of the Social Sciences, op. cit., S. 33.

  61. 61.

    Vgl. Neurath , Foundations of the Social Sciences, op. cit., S. 20–21.

  62. 62.

    Neurath , „Soziologie im Physikalismus“, op. cit., S. 537 (Hervorhebung im Original).

  63. 63.

    „Es werden immer Korrelationen zwischen Größen gesucht, die in der physikalistischen Beschreibung von Vorgängen auftreten. Es macht grundsätzlich keinen Unterschied aus, ob es sich dabei um statistische oder nichtstatistische Beschreibungen handelt. Ob man nun das statistische Verhalten von Atomen oder von Pflanzen oder von Tieren untersucht, die Methoden der Korrelationsfeststellung sind immer dieselben.“ (Neurath , „Soziologie im Physikalismus“, op. cit., S. 543).

  64. 64.

    Neurath , „Soziologie im Physikalismus“, op. cit., S. 540.

  65. 65.

    Vgl. z. B. Neurath , „Empirische Soziologie“, op. cit., § 10 („Soziologische Prognose“); Ders., „Soziologische Prognosen“ (1936), op. cit., S. 771–776; Ders., Foundations of the Social Sciences, op. cit., § 12 („Unpredictability within Empiricism“).

  66. 66.

    Neurath , „Soziologische Prognosen“, op. cit., S. 772 bzw. S. 776.

  67. 67.

    Otto Neurath , „Lebensgestaltung und Klassenkampf“ (1928), in: Haller/Rutte (Hrsg.), Otto Neurath , Gesammelte philosophische und methodologische Schriften, op. cit., S. 227–293 (S. 279).

  68. 68.

    In seinem politischen Werk „Lebensgestaltung und Klassenkampf“ weist Neurath höchstwahrscheinlich v. a. auf die Arbeit Quetelets hin – auch wenn er den Namen Quetelets nicht erwähnt: „Der durchschnittliche Mensch, der ‚mittlere Menschen‘ wurde Gegenstand intensivster Untersuchungen. Damit waren vielfach Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Einkommen und Kriminalität verknüpft, und nicht wenige Denker kamen zu der Anschauung, daß das Verhalten menschlicher Gruppen wesentlich von den sozialen Verhältnissen, der Schichtung der Einkommen usw. abhänge. Aus der Statistik erwuchs der Opposition gegen die bürgerliche Ordnung mannigfach Anregung“ (Ibid., S. 279).

  69. 69.

    Vgl. Otto Neurath , „Character and Course of Socialization“ (1919), in: Marie Neurath /Robert S. Cohen (Hrsg.), Otto Neurath , Empiricism and Sociology. Dordrecht/Boston: Reidel 1973, S. 135–149; Cartwright/Cat/Fleck/Uebel, Otto Neurath : Philosophy between Science and Politics, op. cit., S. 44 (wo ein langes Zitat von Neurath wiedergegeben wird, in dem er eine eigene Rede in München im Jahr 1919 rekonstruiert); Neurath , „Lebensgestaltung und Klassenkampf“, op. cit., S. 279.

  70. 70.

    Vgl. folgenden Artikel von Günther Sandner, der auch eine ausführliche Bibliographie zu diesem Thema enthält (allerdings natürlich nur bis dem Jahr 2008): „Demokratisierung und Bildpädagogik. Otto Neurath und ISOTYPE“, in: SWS-Rundschau (48. Jg.) Heft 4, 2008: 463–484.

  71. 71.

    Vgl. Neurath , „Lebensgestaltung und Klassenkampf“ (1928), op. cit., S. 280.

  72. 72.

    Neurath , „Empirische Soziologie“, op. cit., S. 518–519; meine Hervorhebung.

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Romizi, D. (2016). Statistik und Einheit der Wissenschaften von Quetelets Physique Sociale zu Neuraths Soziologie im Physikalismus . In: Bonnet, C., Nemeth, E. (eds) Wissenschaft und Praxis. Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis, vol 22. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-22366-7_7

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