Auszug
In der Früh stehe ich um 7 Uhr auf. Wenn ich wach werde, plagen mich Bauchschmerzen und ich überlege mir, ob ich nun gleich aufstehe oder meinen Drang, zur Toilette zu gehen, noch zurückhalte. Meine Kinder schlafen noch und ich genieße trotz meiner Schmerzen die Ruhe. Wenn meine Kinder aufstehen, kurz nach 7 Uhr, gehe ich zuerst zur Toilette. Nun überlege ich mir, was ich an diesem Tag noch vorhabe. Wenn ich nicht aus dem Haus muss, kann ich es riskieren, einen Kaffee mit etwas Milch (laktosefrei, da ich intolerant bin) zu trinken und außerdem ein kleines Brot zu essen. Wenn ich zu einem Termin außerhalb fahren muss, dann esse ich erst danach eine Kleinigkeit auch wenn ich weiß, dass ich eventuell mit dem Kreislauf Probleme bekomme, da mich mein niedriger Blutdruck quälen wird. Das ist aber noch leichter für mich zu ertragen, als Bauchkrämpfe und der Drang zur Toilette. Zusätzlich kommen meine Ängste vor einer öffentlichen WC-Anlage dazu, um mich eventuell mit einer Krankheit anzustecken. Heute fahre ich in die Agentur und da bin ich meist alleine und kann so oft ich eben muss zur Toilette gehen. Keiner wird mich schief ansehen, wenn dies mal öfter vorkommt, oder mich fragen, warum dies heute so ist. Ich atme erleichtert auf und esse mein Frühstück. Meine Kinder laufen inzwischen im Kreis, da ihnen langweilig ist. Ich erlaube ihnen fernzusehen. In der Agentur angekommen, setze ich mich an meinen Arbeitsplatz und freue mich über viel Arbeit, denn die lenkt mich von meinen Problemen ab. Zu Mittag überlege ich wieder, ob ich mir ein Essen bestellen kann - wenn ich weiterhin alleine arbeite - oder ob ein Kunde kommt - dann lieber nicht. Dann esse ich zu Hause am frühen Nachmittag und lasse mich lieber vom Hunger quälen als von eventuellen Bauchschmerzen und Unwohlsein. Ich arbeite bis 15 Uhr nachmittags und dann fahre ich nach Hause.
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Fara, N. (2007). Sicht der Betroffenen. In: Moser, G. (eds) Psychosomatik in der Gastroenterologie und Hepatologie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-69159-5_6
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