Zusammenfassung
Das «Irrenwesen» in der Schweiz war in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts reformbedürftig und entsprach den Erfordernissen der damaligen Zeit keineswegs. Die Zustände für die psychisch Kranken wurden vom St. Galler Politiker J. M. Hungerbühler (1805–1884) wie folgt kritisiert: «Die Morgenröthe der Befreiung der Wahnsinnigen aus der doppelten Knechtschaft, der inneren und der äusseren, ist im Allgemeinen bei uns noch nicht erschienen. Noch hat der Staat bereits in den meisten Kantonen sich dieser unglücklichen, armen Menschenklasse nicht angenommen. Eingesperrt in scheusslichen Räumen, schlechter als oft die Ställe, in welchen das liebe Vieh gehegt und gepflegt wird, auf einem Haufen Stroh, nackend, niemals erquickt durch den Genuss der reinen Luft — kann man noch heute in einzelnen Kantonen unglückliche Geisteskranke finden, um die sich weder die Regierung, noch die Sanitäts-, die Polizei- und Vormundschaftsbehörde bekümmern!» [176, p. 184].
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1982 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Haenel, T. (1982). Einige Aspekte zur Schweizer Psychiatriegeschichte. In: Zur Geschichte der Psychiatrie. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6312-4_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6312-4_2
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6313-1
Online ISBN: 978-3-0348-6312-4
eBook Packages: Springer Book Archive