Zusammenfassung
In jedem Lehrbuch der Hydrodynamik bewegter Flüssigkeiten findet man gewöhnlich unter dem Namen «Bernoullische Stromfadengleichung» den Energieerhaltungssatz idealer (nicht reibender) inkompressibler Flüssigkeiten:
Hierbei bedeuten (Bild 69) v die Geschwindigkeit, g die Erdbeschleunigung, p der Druck, γ das spezifische Gewicht und z die über einem beliebig gewählten Bezugsniveau gerechnete Höhe. Mit der sogenannten Kontinuitätsgleichung (Erhaltung der
Masse) v F = v* F* beherrscht (1) die stationären Strömungsvorgänge, so weit die zur Querschnittsfläche F senkrechte Geschwindigkeit über F als konstant angesehen werden kann. Die fast immer stereotype und wohl auf R. von Mises (1883–1953) zurückgehende «historische Bemerkung» zu dieser energetischen Aussage lautet: «Sie wurde erstmalig von Daniel Bernoulli [Hydrodynamica (Straßburg 1738)] aufgestellt, schon bevor Leonhard Euler seine Theorie der idealen Flüssigkeiten entwickelt hatte».
Ist meine Vertheidigung nicht ganz unglücklich gerathen, so wird es mir weniger schmeicheln, dabey etwa einige Einsicht zu weisen, als: der erste zu seyn, der etwas zur Erfüllung einer Pflicht gethan hat, die man schon lange dem uns so heiligen Andenken Johann Bernoullis schuldig war. Abraham Gotthelf Kästner
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Literatur
Diesen vielleicht etwas überraschend klingenden Gesichtspunkt realisierte der in Basel vorerst (bis 1738) als Anatomieprofessor tätige Daniel Bernoulli in einer Festrede am 4. Oktober 1737, in der er unter Heranziehung eines hydrodynamischen Theorems die mechanische Leistung des menschlichen Herzens zu bestimmen suchte. Diese «Vorlesung» wurde in deutscher Übersetzung und mit geschichtlichen Beiträgen herausgegeben von O. Spiess und F. Verzár; abgedruckt in den Verhandlungen der Naturforschenden. Gesellschaft in Basel, Bd. 52 S. 189ff. (1940/41).
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Szabó, I. (1979). Über die sogenannte Bernoullische Gleichung der Hydromechanik; die Stromfadentheorie Daniel und Johann Bernoullis . In: Geschichte der mechanischen Prinzipien. Wissenschaft und Kultur, vol 32. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5301-9_9
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-5302-6
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