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Das Wasserstoffbombenprojekt im FIAN

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Andrej Sacharow
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Zusammenfassung

Was unterscheidet die Wasserstoffbombe von der Atombombe? Oder thermonukleare von einfach nuklearer Energie? Auf sowjetischen Karikaturen beschränkte sich dieser Unterschied auf einen einzigen Buchstaben: Auf der Bombe, die der dickbäuchige amerikanische Imperialist – mit dicker Havanna-Zigarre zwischen den Lippen – unterm Arm hält, wurde der Buchstabe einfach durch ein H ersetzt. Doch selbst falls der Leser weiß, dass dies die Anfangsbuchstaben von Atomic und Hydrogen sind, dürfte er schwerlich verstehen, weshalb die Bezeichnung Superbombe von vornherein einzig der Wasserstoffbombe vorbehalten blieb. Immerhin waren die Atombomben, die über Hiroshima und Nagasaki explodierten, rund zwei Dutzend tausend Mal so stark wie die stärksten Bomben, die je zuvor detonierten. War dies für das Etikett super etwa zu gering?

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Notes

  1. 1.

    Tamms Eltern blieben während der deutschen Besetzung in Kiew. Sein Vater, zur Hälfte deutscher Abstammung, ließ sich als Volksdeutscher registrieren, um nicht wegen seines nichtslawischen Familiennamens als Jude zu gelten; mehrmals hielten sie in ihrer Wohnung von den Besatzern Gesuchte versteckt. Siehe: FIAN-Archiv 2-2-320; L. I. Wernski, I. E. Tamms Stammbaum, Priroda Jg. 1995, Nr. 7, S. 134–160; ders. in: Kapiza, Tamm, Semjonow. In Porträts und Briefen, Wagrius-Priroda, Moskau 1998, S. 224–226.

  2. 2.

    Das Einzige, was Frenkel in dieser Situation zu tun übrig blieb, war, von seiner Idee 1946 in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Priroda [Natur] im Artikel Atomenergie und ihre Freisetzung zu berichten.

  3. 3.

    Jakow Frenkels Buch über Relativitätstheorie (Petrograd 1923) war die erste einschlägige Darbietung in Russland. Frenkels Einführung in die Wellenmechanik erschien zuerst deutsch 1929 bei Springer. Auf zwei Bände erweitert, kam seine Wellenmechanik 1932 (Bd. 1) bzw. 1934 (Bd. 2) in Englisch heraus, ehe beide Bände kurz danach auch in Sowjetrussland gedruckt wurden. Wie Richard Feynman in einem Brief an Jakow Frenkels Sohn Viktor bestätigt, griff auch er als Student gern zu Frenkels Büchern [siehe: V. Frenkel, Yakov Ilich Frenkel. His Work, Life and Letters, Birkhäuser 1996, S. 268] [Anm. H. Rotter].

  4. 4.

    Siehe: A. S. Sonin, „Physikalischer Idealismus“: Geschichte einer ideologischen Kampagne, Fizmatlit, Moskau 1994, S. 36–37.

  5. 5.

    Element 97 trägt mittlerweile den Namen Berkelium, und das 1955 durch α-Teilchenbeschuss von Element 99 (Einsteinium) erzeugte Element 101 heißt Mendelevium, freilich ohne dass man ausgerechnet auf Snoiko gehört hätte.

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© 2013 Springer Basel

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Gorelik, G. (2013). Das Wasserstoffbombenprojekt im FIAN. In: Andrej Sacharow. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-0474-5_10

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