Abstract
This chapter describes in more detail the terminal illness of the romantic German composer Robert Schumann (1810–1856), who suffered from neurosyphilis (lues parenchymatosa) developing over decades with progressive paralysis, which ultimately resulted in the human catastrophe of being confined to the Endenich lunatic asylum. Here Herr Schumann spent the last 2 years and nearly 5 months of his life until his early death at the age of only 46. The publication of the Endenich medical records, long thought to have been lost, represents a dramatic turning point for the hitherto undeciphered pathography of the great music master. The medical records had been withheld from posterity by the attending physician, Dr. Richarz, out of medical confidentiality; the present-day composer Aribert Reimann, who also wrote a foreword to the publication of the medical records, had inherited the files from his uncle, who in turn was the godson of Dr. Richarz’s daughter-in-law, and after much deliberation made the decision to have them published. In this way, the often transfigured romanticization surrounding Schumann also becomes a bit more dispassionate, and the disguised view of the last years of his life is disclosed.
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Notes
- 1.
Jänisch and Nauhaus do not interpret the “sulzy mass” [“sulzige Masse”] as syphilitic gumma, although Franken (1981), had already suspected this.
- 2.
“Restless at night; spoke loudly to himself until midnight, of veneris, was unhappy, was going mad; got up later and longed to get out of the door, became violent against the guard.”
- 3.
The original German entries read:
11. April 1854: “… steigende Befangenheit … es sei von der höchsten Behörde befohlen, dass er in der Hölle verbrannt werde: habe zu viel Böses getan … .”
14. August 1854: “… Auffallend ist andauernd seine große Unbesinnlichkeit; nach 1 Stunde weiß er nicht mehr, was er vorher getan.”
22. January 1855: “… ein Anfall großer Angst, der Wärter habe ihn vergiftet, er werde wahnsinnig, rasend, müsse in ein Irrenhaus gebracht und sorgfältig verwahrt werden. War dann sehr bleich, zitterte heftig, so dass er sich anhalten musste; klagt über Bewegung im Unterleib, auf den er die Hände anlegte; Puls im Anfall 80. Stuhl gestern und heute fest. Aß gut … er habe geglaubt, es sei aus mit ihm; habe so etwas früher nie gehabt; es seien Krämpfe gewesen, namentlich in der rechten Hand. Puls 58–60, langsam, ziemlich gehoben … eine halbe Stunde nach dem Anfall, ziemlich frei, sprach verständlicher und mehr als gewöhnlich. Stimmung etwas ernst-wehmütig. Hatte Zuckungen in den Fingern, habe es nicht unterlassen können ….”
12. März 1855: “… sein Kopf sei nicht in Ordnung, habe zu viele Gedanken, könne sie nicht beherrschen. Sie gingen immer auseinander ….”
2. April 1855: “… gut gestimmt; auf dem Spaziergang lebhaft vor sich hinsprechend und gestikulierend, ohne alle Beachtung Vorübergehender, schimpfte abends über die Schurken ….”
28. April 1855: “Bezieht die einfältigsten Dinge auf Verfolgung des bösen Dämons. Spricht viel bei den Besuchen, aber kaum verständlich. Äußert bei der Visite die ganz unbegründete Ansicht, seine Uhr gehe zu schnell.”
8. Mai 1855: “… den ganzen Tag aufgeregt, sehr laut und lebhaft faselnd, auch im Garten mit lebhaften Gestikulationen; spielte nachher beinahe 2 Stunden lang auf dem Klavier sehr wild und wirre, dabei sehr laut sprechend; war … heftig gegen den Wärter, wies ihn aus seinem Zimmer, bedrohte ihn mit dem Stuhl … . Nimmt das Verbot des Arztes, Klavier zu spielen, ziemlich willig auf, nicht so den Vorschlag, ein Bad zu nehmen und er friere darin.”
21. Juni 1855: “… Abends wieder schwerbesinnlich; sprach … leise—, später laut vor sich hin, ausrufend: es ist eine Lüge. Gebärdete sich heute vor dem Fenster, als ob er einem draußen Stehenden auf einem Notenheft seinen Namen zeige, darauf deutend mit den Worten: da kann er es ja sehen ….”
23. August 1855: “… über der Landkarte vor sich hin brummend … er mache immer Reisen auf derselben, unter Lachen. Blödsinniges Verhalten. Sprache sehr schleppend …”.
1. September 1855: “… Sagte abends als er eine Zigarre rauchte, er rieche sie nicht ….”
6. September 1855: “…Sprach … indem er etwas ablas, wie bei verdickter schwerer Zunge, kaum artikulierend, wie jemand, dessen Mund halb gefüllt ist, so dass nur die Vokale eben zu unterscheiden waren, die Konsonanten aber ganz undeutlich, verschliffen und verschwommen und die einzelnen Worte ineinander fließend und unverständlich [sind] ….”
11. Juli 1856: “… Verfallenes Aussehen. Stierer schielender (nach innen) Blick. Die Pupillen beide sehr erweitert. Puls 64 ….”
- 4.
The original German text reads:
In der linken vordern Schädelgrube an der Seite der Crista galli eine warzenförmige Knochenhervorragung. Die glandula pituitaria an sich wenig entwickelt, dagegen mit einer ziemlich großen Menge einer gelblichen, sulzigen Masse umgeben, die stellenweise die Consistenz des Faserknorpels erreichte.
Das Gehirn wog ohne harte Hirnhaut 46 Unzen und 120 gr. [=Gran]; also ein erheblicher Schwund der Hirnsubstanz, da das Normalgewicht des Gehirns von einem Manne im Alter Schumann’s nie weit unter 53 Unzen sinkt.
Die Consistenz der Substanz der Hemisphären des großen Gehirns im Ganzen bei Abtragung der einzelnen Schichten normal für den zufühlenden Finger. Unter dem Mikroscop jedoch ließen sich in der Rindensubstanz des Gehirns zahlreich jene gekernten und ungekernten Zellen erkennen, wie sie in den Leichen der mit paralysie générale incompléte behaftet Gewesenen vorzukommen pflegen (Vgl. J. Guislan, Leçons orales sur les phrénopathies, Tom I. pag. 397).
- 5.
Guislain (1852), see References.
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Otte, A. (2022). Robert Schumann (1810–1856). In: Famous Composers – Diseases Reloaded . Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-031-06671-9_5
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