Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/92538.2
Title: Digitale Angebote am außerschulischen Lernort NS-Gedenkstätte
Author(s): Flügel, Alexandra
Issue Date: 2022
Type: Article
Language: German
Publisher: widerstreit sachunterricht
Abstract: Der Umgang mit digitalen Medien stellt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder eine Alltäglichkeit dar und nicht nur im schulischen Kontext werden Lernumgebungen digitalisiert. Auch die für die Sachunterrichtsdidaktik relevanten außerschulischen Lernorte erweitern ihr Angebot durch virtuelle (Lern-)Umgebungen und digitale Angebote. Der vorliegende Beitrag widmet sich digitalen Angeboten am außerschulischen Lernort NS-Gedenkstätte. NS-Gedenkstätten stellen außerschulische Lernorte der historisch-politischen Bildung dar, die zunehmend auch Grundschulkinder als Besucher:innen adressieren (vgl. z.B. Gabriel 2018; Flügel & Landrock 2020; Flügel 2020).Angesichts der Corona-Pandemie mussten öffentliche Kultureinrichtungen wie Museen, Theater, Ausstellungen und auch Gedenkstätten schließen und konnten Besucher:innen ihr Angebot vor Ort monatelang nicht zur Verfügung stellen. Jedes Jahr besuchen Millionen Menschen (vgl. Statista 2021) die Gedenkstätten und deren Ausstellungen entweder als Einzelbesucher:in oder zumeist in schulisch gerahmten Exkursionen. Vor allem an Schulklassen richten sich die gedenkstättenpädagogischen Programme und Angebote, die in den Jahren 2020 und 2021 durch Coronabedingte Schulschließungen und Distanzbeschulung, Hygienekonzepte sowie Schließungen der Gedenkstätten, nicht in gleicher Weise genutzt werden konnten. Der enorme Einbruch der Besucher:innenzahlen führte dazu, dass Gedenkstätten – ebenso wie andere kulturelle Einrichtungen – digitale Angebote entwickelten bzw. erweiterten, um die Erinnerungs- und Informationsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit bereitzustellen und damit die historisch-politische Bildungsarbeit fortzuführen (vgl. lpb Baden-Württemberg, Bildungsserver Mecklenburg-Vorpommern, Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und Erinne-rungsorte in NRW e.V.). Die durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen Unterbrechungen vertrauter Kommunikationswege und Arbeitsformate führte dazu, die schon seit einigen Jah-ren stattfindenden Konzeptualisierungen digitaler Medienangebote zu beschleunigen und neue Perspektiven auf Gedenkstättenarbeit und Digitalität zu eröffnen. Auch die International Holocaust Remembrance Alliance (vgl. 2019, S. 31) betont die Chancen digitaler Lernplattformen und -formate für die sogenannte Holocaust Education und Holocaust-Erinnerung. Auch vor und jenseits der pandemiebedingten herausfordernden Situation wurde und wird über die Chancen nachgedacht, die mit dem Einbezug digitaler Kommunikationstechniken in die Erinnerung an den Nationalsozialismus und Holocaust verbunden sein können (z.B. Wagner 2019; Knoch 2020b, Brüning 2018). Mitunter bieten digitale Angebote, die nicht an den physischen Besuch der Gedenkstätten gebunden sind, so wird argumentiert, neue Möglichkeiten der Teilhabe an Erinnerungskultur zum Beispiel durch einen niedrigschwelligen Zugang über partizipative Projekte (vgl. NS-Dokumentationszentrum München 2021).In diesem Artikel werden digitale Angebote am und vom außerschulischen Lernort ‚NS-Gedenkstätten‘ exemplarisch dargestellt und hinsichtlich der Fragen, die sie für das historisch-politische Lernen evozieren, diskutiert. Ziel ist es, an den hier vorgenommenen Problemaufriss eine Forschungsperspektive anknüpfend zu skizzieren, die das ‚Geschichte-Machen‘ im Kontext von Digitalisierung am außerschulischen Lernort ‚NS-Gedenkstätte‘ untersucht und damit nach der Verfertigung von Geschichte im Kontext von Digitalisierung im praktischen Vollzug fragt (vgl. Samida u.a. 2016).
Annotations: „Wer wie wir heute in der fatalen Situation steht, infolge des bedingten Zweifel[s] bereits an der Möglichkeit der Wahrheit, die auch wieder geradezu die Voraussetzung unseres gewohnten verständigen/ verstandesgemäßen Gebrauchs der Wörter und Begriffe ist, nach Mitteln zu fahnden, um die Grenzen des Verstandes Überschreiten zu können, greift nach jedem Strohhalm. Und das Wort 'Widerstreit' schien mir für die Sachlage passend zu sein, da es genau in diesem Sinn als ein 'Kind' dieser Sprachnot verstanden werden kann.” (Ansgar Häußling in einem Brief an Gerold Scholz vom 1.2.2002)
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/94490.2
http://dx.doi.org/10.25673/92538.2
ISSN: 1612-3034
Open Access: Open access publication
License: (CC BY-SA 4.0) Creative Commons Attribution ShareAlike 4.0(CC BY-SA 4.0) Creative Commons Attribution ShareAlike 4.0
Issue: 26
Original Publication: https://public.bibliothek.uni-halle.de/sachunterricht/article/view/2785/version/2724
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