Dtsch Med Wochenschr 1903; 29(40): 732
DOI: 10.1055/s-0029-1203241
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© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

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J. Hofbauer in Wien
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Publication Date:
22 August 2009 (online)

Ueber einen Fall von Vagina duplex und Hymen duplex">

Zusammenfassung

In No. 32 dieser Wochenschrift des laufenden Jahres berichtet Herr Dr. Benno Müller “über einen Fall von Vagina duplex und Hymen duplex”.

Der interessanten Mittheilung entnehmen wir nun folgende Sätze: »Hofmeier sagt in seinem Lehrbuche, dass bei doppelter Scheide auch doppelter Uterus vorhanden sei.” “Es ist nach unserer Kenntniss der Litteratur kein Fall bekannt gemacht worden, wo eine totale Duplizität der Vagina mit Hymen ohne doppelten Uterus bestand.”

Nun habe ich in No. 24 der Wiener klinischen Wochenschrift 1901 unter dem Titel: ,Scheidenatresieen bei vorhandener Doppelbildung der Vagina” (u. a. referirt in Frommel's Jahrbüchern Bd. XV, S. 525 bis 52G) einen bezüglichen kasuistischen Beitrag geliefert, einen Fall betreffend, wo zu einem Uterus zwei Vaginen (davon die eine atretisch) gehörten. (Die Patientin war in Narkose untersucht worden, wobei man mit Bestimmtheit die Gegenwart eines Rudimentes eines zweiten Uterus ausschliessen konnte.) In dieser Publikation wird auch auf die Beobachtung von Greenhalgh hingewiesen, wo zu einem Uterus bicornis (mit Septum in der Corpushöhle) zwei Scheiden führten, von denen die eine nach oben hin blind endigte. Bezüglich der Genese dieser Fälle erwähne ich daselbst (I. c.), dass die Vereinigung der beiden Müller'schen Gänge bei derartigen Beobachtungen (ebenso wie es Herr Kollege Müller behauptet) eben nur bis zur Höhe der Vagina stattfand und mache auch im Anschlusse daran auf den entwickelungsgeschichtlichen Unterschied von Vagina duplex und Vagina septa aufmerksam.

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