Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-2079
Authors: Ackermann, Gabriele
Title: Erfolgskontrolle in der kommunalen Wirtschaftsförderung : Analyse und Modifikation einer fragwürdigen Forderung
Online publication date: 6-Aug-2012
Year of first publication: 2012
Language: german
Abstract: Seit Jahren werden Diskussionen über Erfolgskontrolle in der kommunalen Wirtschaftsförderung geführt. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach Indikatoren und Verfahren, die es den kommunalen Wirtschaftsförderungen ermöglichen sollen, Erfolge zu messen. rnDa die Wirtschaftsförderung zu den freiwilligen Leistungen einer Gemeinde zählt, erhöht sich der Druck der Rechtfertigung gegenüber der Öffentlichkeit oder der Politik, das gilt insbesondere in Zeiten knapper öffentlicher Haushalte. Firmenansiedlungen, eine positive wirtschaftliche Entwicklung oder eine geringe Arbeitslosenquote sind sowohl im öffentlichen Bewusstsein als auch in der Politik wesentliche Kriterien einer erfolgreichen Wirtschaftsförderung. Sich ständig ändernde Rahmenbedingungen im wirtschaftsstrukturellen Gefüge haben dazu geführt, dass diese klassischen Nachweise von Erfolg immer seltener als solche präsentiert werden können. Erfolge sollten dennoch gemessen werden, um Maßnahmen und Instrumente einer kommunalen Wirtschaftsförderung zu überprüfen und gegebenenfalls an die geänderten Bedingungen anzupassen. rnEs ist schon mehr als 30 Jahre her, als in den 1970er Jahren die Suche nach Methoden und Verfahren der Erfolgskontrolle in der öffentlichen Verwaltung begann. Erfolge von kommunaler Wirtschaftsförderung können nicht einfach und ausschließlich an den markantesten wirtschaftlichen Ziffern der Kommune gemessen werden, z. B. der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze. Seit Jahren wird um einen Lösungsweg bei der Durchführung von Erfolgskontrolle in der kommunalen Wirtschaftsförderung gerungen, abschließend wurde jedoch noch kein vollends befriedigend praktikabler Weg gefunden. Zu hinterfragen ist vor dem Hintergrund, inwiefern die vier Elemente einer Erfolgskontrolle, nämlich die Zielerreichungs-, Vollzugs-, Bedingungs- und Wirkungskontrolle, tatsächlich und hinreichend zum Einsatz kommen können.rnDie vorliegenden empirischen Untersuchungen beleuchten nun das Thema aus Sicht der kommunalen Wirtschaftsförderer und liefern Ergebnisse, die zu einem veränderten Bewusstsein gegenüber der Durchführung von Erfolgskontrolle in der kommunalen Wirtschaftsförderung führen müssten. Unabhängig von der Organisationsform und der Größe einer kommunalen Wirtschaftsförderung lässt sich empirisch nachweisen, dass der Anspruch, den der Begriff der Erfolgskontrolle in seiner gängigen Beschreibung erhebt, nicht hinreichend von einer kommunalen Wirtschaftsförderung erfüllt werden kann. rnMit Hilfe des neu entwickelten Prozesses einer modifizierten Erfolgskontrolle wird in vorliegender Arbeit ein idealtypischer Ablauf für eine kommunale Wirtschaftsförderung dargestellt. Der neue Ansatz einer modifizierten Erfolgskontrolle ist eine konsequente Reduzierung der Anforderungen auf das Praktikable und führt dazu, dass Erfolge der kommunalen Wirtschaftsförderung dargestellt werden können, ohne dass das Verfahren mehr Fragen offen lässt, als es beantwortet. Durch die modifizierte Erfolgskontrolle können die spezifischen Erfolge einer kommunalen Wirtschaftsförderung dargestellt und dokumentiert werden. rnEine modifizierte Erfolgskontrolle kann zweierlei: Sie ist eine Hilfestellung für die politisch Verantwortlichen bei der Erkenntnis, dass eine Notwendigkeit nach konkreten und der Ist-Situation sowie den Randbedingungen angepassten Zielformulierungen besteht. Sie bietet aber auch eine Möglichkeit, dass die kommunalen Wirtschaftsförderungseinrichtungen dem in der öffentlichen Diskussion formulierten Anspruch nach Erfolgskontrolle mit einem hohen Grad an Praktikabilität gerecht werden können. rnBevor also viele kommunale Wirtschaftsförderungen durch die fragwürdige Forderung an eine Erfolgskontrolle aufgrund der zu hohen Anforderungen an Methodik, Zeit und Personal aufgeben, sollte ihnen die Konzentration auf das Praktikable wieder Anreiz sein, eine modifizierte Erfolgskontrolle nach dem neuen Prozessschema in Angriff zu nehmen. rnrn
Performance review of municipal economic development measures has been discussed for many years. Most dominant is the research on indicators and procedures to control the success of municipal economic development agencies. rnEconomic development is usually a voluntary service provided by the municipality in order to attract businesses and generate new jobs in the respective region. Yet in times of budgetary pressure on public households, more attention is directed towards the resources spent on voluntary economic development initiatives and their results. The public as well as politics perceive an overall positive economic development within the municipality, the location of new businesses, or low unemployment rates as crucial indicators for successful economic development. Rapid changes in economic structures in the respective regions have made it more difficult to apply classic indicators in order to evaluate the success of economic development activities. Nevertheless, measuring success is important in order to evaluate instruments of municipal economic development and to adjust those instruments to a changing environment if necessary.rnMore than 30 years have passed since the 1970s, when first methods and procedures were developed to review the performance of public administrations. The success of economic development cannot simply be evaluated based on e.g. the number of full-time jobs in the reviewed region. Since years, there are discussions on the best way of performance review of municipal economic development activities. Until today, no fully practical way has been discovered. Further research is required on the question whether it is possible to apply the four elements of performance review of effectiveness, execution control, external factors, and control of causal relationship.rnThe presented empiric research is adopting the perspective of municipal economic development agencies and delivers results which could lead to an adjusted awareness on how performance review of municipal economic development activities should be conducted. Independent of size and organizational structure of the reviewed economic development agency, it can be stated that the expectation to conduct a standardized performance review as it may be applied in other fields cannot be fulfilled by performance review measures in the field of municipal economic development. rnThe newly developed process of “Modified Performance Review” presented in this work will show an idealized workflow on how to conduct a performance review on municipal economic development activities. This new approach aims to reduce the requirements of performance review to a practical level such that the review process can be applied on economic development measures and delivers more answers than it raises new questions. Modified Performance Review allows to measure and document the specific successes of municipal economic development.rnA Modified Performance Review has two major outcomes: First, it helps local political representatives to understand the necessity of precise goal-setting which also takes into consideration the status quo and external factors. Second, it presents a possibility for municipal economic development agencies to account for the expected high degree of practicability of performance review measures. rnA new focus on practicability should provide new motivation for municipal economic development agencies to apply this new approach of Modified Performance Review instead of giving up the idea of measuring success due to questionable requirements and inadequate expectations regarding methods, time, and staff.rnrn
DDC: 550 Geowissenschaften
550 Earth sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 09 Chemie, Pharmazie u. Geowissensch.
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-2079
URN: urn:nbn:de:hebis:77-31817
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: In Copyright
Information on rights of use: https://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Extent: 319 S.
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