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Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter Oldenbourg October 15, 2012

William Penn und sein Essay „Towards the Present and Future Peace of Europe“ (1693). Friedensfürst, Vordenker europäischer Einigung oder Machtpolitiker?

  • Kiran Klaus Patel
From the journal Historische Zeitschrift

Zusammenfassung

William Penn’s „An Essay Towards the Present and Future Peace of Europe; by the Establishment of an European Dyet, Parliament, Or Estatesaus dem Jahr 1693 gehört zu den Schriften, die in keiner ideengeschichtlichen Analyse von Plänen europäischer Einigung fehlt. Dennoch lässt sich das Werk des berühmten Quäkers nur schwer einordnen, vor allem dann, wenn man sich für Penns Motive interessiert und für den spezifischen Erfahrungshorizont, vor dem er seine Überlegungen formulierte. Der Aufsatz geht diesen Problemen nach und verdeutlicht neben den relativ gut bekannten idealistischen Motiven Penns, wie sehr sein Text auf konkrete politische Probleme seiner Zeit reagierte. Bei allem Idealismus offenbart sich so ein zutiefst realistisch-pragmatischer Zug in Penns Denken. Darüber hinaus wird die These vertreten, dass nicht nur die Ideen und politischen Konstellation seiner Zeit erörtert werden müssen, um Penns Motive für den Essay zu verstehen. Vielmehr verfolgte Penn damit auch handfeste eigene Interessen. In diesem Sinne ist der Essay als Versuch zu lesen, seinen Autor nach der „Glorious Revolution“ von 1688 politisch zu rehabilitieren. Weiterhin wird Penns Friedensschrift mit seiner außereuropäischen Erfahrung in Amerika in Beziehung gesetzt. Dabei zeigt sich, dass die amerikanische Erfahrung nur sehr vermittelt in den Essay einfloss und eine wichtige Ambivalenz in Penns Denken aufzeigt. Dieses erweist sich als eurozentrischer, als es die Forschung bisher gesehen hat; es stellt sogar einen wichtigen Beitrag dazu dar, Eurozentrismus als solchen erst zu begründen

Abstract

William Penn’s „An Essay Towards the Present and Future Peace of Europe; by the Establishment of an European Dyet, Parliament, Or Estates“ of 1693 belongs to the core canon of texts envisioning European integration. Still, Penn’s work is difficult to assess, particularly if one is interested in the author’s motives for writing the essay. This article provides the first thorough analysis of these questions. It demonstrates that alongside idealistic motives Penn was reacting to very concrete political problems of his time. Moreover, it reveals that Penn was pursuing tangible private interests, as the essay was also an attempt to redeem himself after supporting the losing side in the Glorious Revolution of 1688. Finally, the article contextualizes Penn’s essay with his extra-European experiences. It demonstrates that his extended stay in America left only a very indirect mark on his deliberations. All in all, Penn appears to have been more Eurocentric than existing research has it; the article shows that Penn contributed a great deal to establishing Eurocentrism in the first place.

Published Online: 2012-10-15
Published in Print: 2012-10

© by Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, Germany

Downloaded on 28.3.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/hzhz.2012.0463/html
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